Fußballclub eröffnet Jugendcafé

Es ist ein Treffpunkt für alle jungen Menschen, die keine Lust auf Vereine haben.

Schiefbahn. „Bis auf ein Alkohol- und Rauchverbot gibt es noch keine Regeln, die werden wir gemeinsam mit den Jugendlichen noch aufstellen“, sagt Iris Fitzner (28), Psychologin und Kunstpädagogin. Sie wird das neue Jugendcafé unter der Trägerschaft des Schiefbahner Fußballclubs SC 08 mit ihrer Schwester und Diplompädagogin Sonja (32) führen. Bruder André und Vater Hans Fitzner hatten die konzeptionelle Vorarbeit geleistet, die den Jugendhilfeausschuss überzeugt hatte. Dieser gab unter mehreren Interessenten dem Fußballverein den Zuschlag — zunächst einmal für die Dauer von drei Jahren.

Es sieht gemütlich aus im ehemaligen Schulungsraum des Clubs an der Siedlerallee. Duftende Zitronenzypressen stehen im Eingangsbereich, Sitzecken laden zum Plausch ein — Kicker, Dart und Billard zum Spiel. Es gibt Sandwiches, Kaffee und kühle Getränke. Es ist der erste Tag des neuen Jugendcafés, in dem ab sofort eine offene Jugendarbeit betrieben wird. Am Donnerstag war Eröffnung, am Samstag ist die offizielle Einweihung. „Ich möchte hier Spaß haben, chillen oder gemeinsam mit anderen etwas unternehmen“, sagt Alex Kujath , der die Anrather Johannesschule besucht und in Wekeln wohnt.

Jugendliche von 14 bis 18 Jahren können das Jugendcafé nutzen. Es hat montags bis freitags von jeweils 15 bis 20 Uhr geöffnet und soll in erster Linie die jungen Leute ansprechen, die feste Vereinsstrukturen ablehnen und sich erst einmal nur mit Gleichgesinnten treffen möchten. „Wir sind offen, was spezielle Aktivitäten angeht, dies könnten Kickerturniere, Kochkurse sein oder Unternehmungen in der Ferienzeit“, sagt Sonja Fitzner.

Und es gibt noch andere Angebote. So wollen die Verantwortlichen versuchen, Jugendliche fit für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu machen. „Durch ein Bewerbungstraining oder die Unterstützung bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen“, sagt André Fitzner (35). Das Team hat auch die Möglichkeit, die jungen Menschen selbst zu beschäftigen.

„Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass dieses Jugendcafé auch von Jugendlichen aus den anderen Stadtteilen angenommen wird“, glaubt der Vorsitzende des SC 08 Schiefbahn, Norbert Kothen. „Es ist ein offenes Angebot, das bislang in dieser Form bei uns fehlt“, erhofft sich auch der städtische Koordinator für die Kinder- und Jugendförderung, Thomas Gebel, den erhofften Zuspruch.

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