Das Ferien-Abc: W wie Wandern Im Verein Niederrhein sind Wanderführer auch „Streckentester“

Anrath/Neersen. · Wo kann man einkehren und gibt es einen Ruhetag? Und ist die Strecke wirklich begehbar? Darum kümmern sich im Ortsverein sieben Personen.

 Drei von sieben Wanderführern des Ortsvereins Neersen-Anrath auf Tour: Eleonore Klaaren, Wolfgang Borsch und Marietheres Helmers (v.l.).

Drei von sieben Wanderführern des Ortsvereins Neersen-Anrath auf Tour: Eleonore Klaaren, Wolfgang Borsch und Marietheres Helmers (v.l.).

Foto: Kurt Lübke

Wie viele Kilometer sie schon in ihrer Funktion als Wanderführer für den Ortsverein Neersen-Anrath im Verein Niederrhein zurückgelegt haben, können Marietheres Helmers, Eleonore Klaaren und Wolfgang Borsch nur raten. „Da ist schon was zusammengekommen“, bemerkt Klaaren. Immerhin ist sie schon seit 19 Jahren als Wanderführerin im Einsatz. Auf zehn Jahre kann Bosch zurückblicken, und Helmers, die zeitgleich Geschäftsführerin des Ortsvereins ist, bezeichnet sich selbst als „Küken“, weil sie auf gerade einmal drei Jahre Wanderführererfahrung zurückblicken kann.

Doch egal, wie lange man im Einsatz ist: Beim Thema Wandern leuchten die Augen von allen dreien auf. Die Bewegung durch die Landschaft an sich, das Genießen der Natur und die Kommunikation mit den Gleichgesinnten während einer Tour begeistert immer wieder aufs Neue. „Es ist schön zu sehen, wie sich unsere Mitwanderer auf die verschiedenen Touren freuen. Es macht viel Spaß, gemeinsam unterwegs zu sein“, sagt Helmers.

Alle drei Monate sitzen die derzeit sieben Wanderführer vom Ortsverein Neersen-Anrath zusammen und planen die Wanderungen für das nächste Quartal. „Jeder Mitwanderer kann uns vorab seine persönlichen Wünsche unterbreiten, die wir dann gerne mit in die Besprechungen nehmen“, sagt Borsch. Die Wanderungen werden aber nicht nur besprochen, sondern vorab auch gelaufen, damit es keine Überraschungen gibt, wenn die Tour ansteht.

In der Regel bewegen sich die Strecken dabei zwischen zwölf und 16 Kilometern, und dabei geht es auch über den Kreis Viersen hinaus. Der Meinweg in den Niederlanden gehört ebenso zu den Touren wie der Ratinger Wald. „Wir testen vorab auch, wo wir einkehren und berücksichtigen eventuelle Ruhetage der Gastronomie“, informiert Helmers. War die Wanderkarte früher immer im Rucksack mit dabei, so ist es heute das Handy mit der App Komoot. Im Fall der Fälle kann dann mittels dieser Wander-App immer noch einmal geschaut werden, wo es langgehen kann. Lieblingswanderungen hat nahezu jeder der Wanderführer. „Ich finde die Tour von der Neusser Furth bis nach Grimlinghausen wunderschön. Man läuft komplett durch einen Grüngürtel. Dazu gehören unter anderem der Nordkanal mit der Kastanienallee, der Neusser Stadtgarten mit der Skulptur vom Eierdieb und jede Menge Biotope“, schwärmt Klaaren. Borsch liebt die Sechs-Seenplatte in Duisburg und die Tour rund ums Kloster Kamp. „Dort kann man herrlich einkehren“, sagt der Willicher.

Anmeldungen zu den Touren
sind für die Planung wichtig

Egal, wohin es geht: Festes Schuhwerk, Regenbekleidung sowie etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen im Rucksack gehören zu jeder Tour. Und dann gibt es da noch etwas, das die meisten Ortsvereins-Mitglieder ebenfalls immer dabei haben, und das ist das kleine grüne Liederbuch. „Wir singen bei unseren Touren nämlich auch gerne“, erzählt Borsch.

Wer mitwandern möchte, muss kein Mitglied im Ortsverein sein. Jeder kann mitgehen. Der Ortsverein gibt alle drei Monate einen Wanderplan mit den entsprechenden Touren heraus. Treffunkt ist immer der Martinsplatz in Anrath, vielen auch als Kirmesplatz bekannt. Gewandert wird immer donnerstags und sonntags, und pro Monat stehen in der Regel fünf Wanderungen an. Los geht es immer um 9.40 Uhr. Spontan mitwandern ist aufgrund der Planungen nicht möglich. Eine entsprechende Anmeldung ist immer von Nöten. „Wir fahren in der Regel mit Autos zum Wanderausgangspunkt, und daher müssen wir vorab wissen, wer mit dem Auto kommt und wer bereit ist, jemanden mitzunehmen. Das planen wir vorher ganz genau. Wenn wir einkehren, müssen wir uns ebenfalls mit der entsprechenden Personenzahl anmelden, damit alle unterkommen“, sagt Klaaren. Die „Gebührenordnung“ ist esimpel: Wer Mitfahrer ist, zahlt an den Autofahrer fünf Euro fürs Mitnehmen.

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