Private Initiative aus Müttern Ein Stadtplan für Kinder

Tönisvorst · Fünf Mütter aus Tönisvorst finden, dass die Stadt für Kinder vieles anzubieten hat — aber zu wenig davon bekannt ist. Darum rufen sie dazu auf, Ideen für kindgerechte Orte einzureichen. Daraus wollen sie einen Stadtplan machen.

 Stellvertretend für die anderen vier Mütter aus der Gruppe zeigt Laura Manske einen gelungenen Ort für Kinder in Tönisvorst: den Spielplatz an der Garnstraße. Wo Kinder sonst noch gut spielen können, soll der neue Stadtplan für Kinder zeigen.

Stellvertretend für die anderen vier Mütter aus der Gruppe zeigt Laura Manske einen gelungenen Ort für Kinder in Tönisvorst: den Spielplatz an der Garnstraße. Wo Kinder sonst noch gut spielen können, soll der neue Stadtplan für Kinder zeigen.

Foto: Rüdiger Bechhaus

(emy) Fünf Mütter aus Tönisvorst wünschen sich einen Stadtplan, der aufzeigt, was die Apfelstadt Kindern und Familien zu bieten hat. Weil eine übersichtliche Zusammenstellung aller Anlaufstellen in ihren Augen bislang fehlt, sind sie nun selbst aktiv geworden. Auf ihrer privat initiierten Internetseite können Tönisvorster und Tönisvorst-Kenner Ideen für Orte einreichen, die für Kinder und Familien interessant sein könnten. Am Ende soll daraus ein gedruckter Stadtplan werden.

Die fünf Mütter machen alles ehrenamtlich und in Eigenregie. Trotzdem gehen sie das Ganze professionell an. Für die Erstellung der Internetseite, die unter dem Link kinderstadtplan.heimatidee.de zu finden ist, haben sie die Firma Geodemo gewinnen können, die auch den Internetauftritt zum Tönisvorster Stadtentwicklungskonzept entwickelt hat. „Wir möchten mehr Aufmerksamkeit auf die Dinge lenken, die in Tönisvorst für Kinder und Familien vorhanden sind“, erläutert Nicole Gobbers, die mit ihrer dreijährigen Tochter und ihrem siebenjährigen Sohn in St. Tönis lebt.

Geeignet für Kita- und Grundschulkinder

Die fünf Mütter sind zwischen 30 und 43 Jahre alt und haben alle jeweils zwei Kinder im Kita- und Grundschulalter. „Und an diese Altersgruppe richtet sich auch unser Stadtplan“, erläutert Gobbers. So seien zwar auf der städtischen Internetseite einige Dinge wie etwa Spielplätze aufgelistet, aber nicht näher verortet, sagt die 35-Jährige. Vorbild ist München, wo es über das Sozialreferat einen eigenen Kinderstadtplan für jeden Stadtteil gibt.

Gobbers hofft, dass andere Tönisvorster nun neben offensichtlichen Orten für Kinder wie Spielplätze und Familienzentren auch altersgerechte Geschäfte und geheime Plätze wie beispielsweise den Trimm-dich-Pfad in Vorst und Milchtankstellen nennen, die die Mütter-Gruppe selbst noch nicht kennt. „Ich habe zum Beispiel von einem Hexenpfad gehört, wüsste aber nicht, wo der ist“, sagt Gobbers.

Auf der Internetseite finden Nutzer einen Stadtplan, auf dem sie wie schon beim Stadtentwicklungskonzept ihren Vorschlag verorten können. Dazu werden sie gebeten, kurz eine Erläuterung zu ihrem Ort zu schreiben. „Wir werden alles prüfen“, sagt Gobbers.

Generell sei Tönisvorst ein guter Ort für Kinder, findet die Mutter: „Aber es geht immer noch mehr.“ Was beispielsweise fehle, sei ein Wasserspielplatz – und ein bisschen das Auge fürs Schöne. „Der Spielplatz an der Roßstraße war alt und schön, jetzt wurde er neu gemacht und ist nicht mehr schön“, berichtet Gobbers.

Kritik und Lob für
umgestaltete Spielplätze

Einst habe es dort einen Erdwall mit einem kleinen Labyrinth aus Holzpflöcken den Hügel hoch und einer Rutsche hinab gegeben. Nur sei rund um ein Metallseilgerüst alles bodengleich. „Das ist schade“, sagt Gobbers. „Man geht nicht mehr so gerne dahin, denn es ist für die Kinder nicht mehr so reizvoll.“ Schön sei dagegen die Umgestaltung des Spielplatzes an der Garnstraße geworden. Gobbers: „Da hat man neue Geräte installiert, aber den Wall gelassen.“

Auf der Internetseite der Mütter waren bis Freitagnachmittag bereits 14 Ideen eingereicht, das Ziel sind 50 Vorschläge. Dafür ist die Internetseite noch bis zum 5. Oktober geöffnet. Dass nicht genügend Ideen zusammen kommen, befürchtet Gobbers nicht. „Wir selbst haben schon sehr viel“, sagt die 35-Jährige, die zusammen mit Laura Manske für die Gruppe die Bewerbung der Internetseite übernommen hat.

Nach dem festgesetzten Zeitraum soll die Karte schnell gedruckt werden – am liebsten mit QR-Codes, denn womöglich werden nicht alle Informationen zu den Orten auf das gewünschte DinA3-Format passen. Die Karte soll später in Kitas und Schulen, der Stadtbücherei und in der Stadtverwaltung ausliegen, kündigt Gobbers an. Derzeit arbeite die Gruppe an der Finanzierung.

(emy)
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