Feuerwehr zeigt, was sie kann

Kinder konnten auf ihrem Stationsweg mit einer Fluchtmaske durch ein Rauchzelt laufen.

St. Tönis. Wenige Minuten nach dem Lkw-Unfall naht das Martinshorn-Geräusch, wird lauter und lauter.

Als die elf Einsatzkräfte eintreffen, hat ein Ventil Leck geschlagen, aus dem eine meterhohe Propangasflamme faucht. Unter Hitzeschutz und mit Löschrohren, die bis zu 300 Liter Wasser pro Minute liefern, fangen die Wehrleute die Flamme zu einer Seite ab, damit ein Kamerad das Ventil zudrehen kann.

„Ventil geschlossen, Gefahr gebannt“, gibt Hauptbrandmeister Christoph Kohnen per Funk an die Leitstelle durch.

Spektakuläre Übungen wie diese, aktuelle Informationen und ein tolles Programm für die ganze Familie gab es beim Tag der offenen Tür am Feuerwehrgerätehaus an der Mühlenstraße am Samstag.

Bei den Kindern besonders begehrt war die Aktionskarte, mit der sechs Stationen Spiel, Spaß und Spannung auf den Nachwuchs warteten. So lernten die Kleinen im sechs mal vier Meter großen Rauchzelt, dass sie vor der orangen Fluchthaube — so nennt die Wehr eine spezielle Gasmaske — keine Angst haben müssen.

„Im Gegenteil: Im Ernstfall schützt die einen vor gefährlichen Rauchgasen“, erklärt Oberfeuerwehrmann Stefan Westermann. „So wird am Ende aus Angst vor der ungewohnten Maske der Stolz, mit ihrer Hilfe das mit Diskonebel verrauchte Zelt durchstreift zu haben“, sagt er. Weitere Stationen waren der Einsatz eines Feuerlöschers, die Wasserspritzwand und eine Carrerabahn.

Im Gerätehaus erklärte Tim Janßens interessierten Gästen die Foto-Dokumentation. „Wir haben Bilder von 20 Einsätzen zusammengestellt“, sagt der 25-jährige Unterbrandmeister. Zur Freiwilligen Feuerwehr kam er durch einen Freund; heute schätzt Janßens die Geselligkeit, die „faszinierenden“ Einsätze und die Technik der Gerätschaften an seinem Hobby, mit dem er Leben rettet.

Neben Jörg Pasch und Gerd Zander organisierte er den Tag der offenen Tür federführend mit.

Zeitgleich mischte sich draußen Feuergeruch mit Brutzelgeräuschen: Am Grill bewiesen einige der Wehrleute ihr Geschick am Grill — Feuer zerstört eben nicht nur, für den Menschen kann es auch nützlich sein.

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