Festspiele: Ein Gründervater geht

Der Verein Schlossfestspiele verabschiedet Joachim Spallek. Nächstes Jahr sollen 30 Fahnen mehr hängen.

Neersen. Eine Ära ist am Mittwochabend beim Trägerverein der Schlossfestspiele zu Ende gegangen: Vorsitzender Hans Kothen verabschiedete mit Blumen und einem Geschenk seinen sichtlich gerührten Stellvertreter Joachim Spallek, der seit mehr als 30 Jahre die Geschicke der Freilichtbühne mitbestimmt hatte.

„Er ist ein lebender Zeuge der Vergangenheit der Festspiele“, lobte Kothen den „lieben Joachim“, der 1983 als Erster Beigeordneter der Stadt zu den Gründern des Theaters gehört hatte. 1993 gehörte Spallek auch zu den Mitgründern des Festspielvereins, in dem er nun nur noch als einfaches Mitglied aktiv bleiben möchte.

Die spärlich besuchte Versammlung im Technischen Rathaus wählte einstimmig Birgit Fliege zu seiner Nachfolgerin. Blumen gab es dann auch noch für Doris Thiel, die seit 25 Jahren Geschäftsführerin der Festspiele ist.

Zuvor hatte Hans Kothen zufrieden Bilanz der Jubiläums-Spielzeit 2013 gezogen. „Die Mühen haben sich gelohnt“, erklärte der Vorsitzende, was sich auch in den Zahlen von Schatzmeister Michael Dieker widerspiegelte. Der Gesamterlös lag bei 496 000 Euro, wovon allein 269 000 Euro über den Kartenverkauf erzielt wurden.

Vom kalkulierten städtischen Zuschussbedarf in Höhe von 200 000 Euro mussten deshalb nur 118 000 Euro in Anspruch genommen werden. Das übrig gebliebene Geld bleibt den Festspielen als „stille Reserve“ für die nächsten Jahre erhalten.

Ansonsten macht der Festspiel-Verein keine Gewinne: Einnahmen und Ausgaben lagen laut Dieker in gleicher Höhe. Knapp 300 000 Euro werden als Gagen ausgezahlt — „das ist bitter wenig“, befand der Schatzmeister, im Hauptberuf bei der Volksbank beschäftigt, mit Blick auf die vielen Stunden, die dafür gearbeitet werden müssen.

Die Versammlung richtete auch den Blick in die Zukunft. Intendant Astrid Jacob war eigens aus München angereist, um das Programm der Spielzeit 2014 zu erläutern. Und Doris Thiel verriet, dass im nächsten Jahr rund 180 Festspiel-Fahnen im Stadtgebiet hängen werden - 30 mehr als 2013.

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