Festspiele bei Facebook: Von Fahnen und Wurfproben

Wolf-Guido Grasenick kümmert sich um den Facebook-Auftritt der Freilichtbühne.

Neersen. Viele Festspielfans sind mittlerweile schon um einen Freund reicher. Was Sie selbst dafür tun müssen? Nur einmal den Facebook-Button „Gefällt mir“ drücken — und schon können Sie abtauchen in die Welt hinter den Kulissen der Schlossfestspiele. Sie erfahren dann mehr über Leseproben, Festspielfahnen, den „Raubtierkäfig“ Werkstatthalle und Wurfproben.

Der Mann, der hinter dem Facebook-Auftritt der Schlossfestspiele steht, ist der Schauspieler Wolf-Guido Grasenick. Neben seinen diversen Rollen in „Eine Woche voller Samstage“, kümmert er sich — immer bewaffnet mit Laptop und Fotokamera — um die Aktualität der Facebook-Präsenz.

Dass diese Art von Medienarbeit bei Grasenick in den besten Händen liegt, zeigt ein Blick in seine Biografie: Der Wahl-Bonner hat neben einer klassischen Schlagzeugausbildung an der Musikhochschule Dresden und Schauspielunterricht auch eine Ausbildung zum Referenten für Unternehmenskommunikation absolviert— mit der Spezialisierung für Kultur, Orchester und Theater.

„Für mich ist es ganz toll, einmal beide Standbeine, die ich habe, in einem Engagement vereinen zu können“, schwärmt Grasenick, der zum fünften Mal bei den Festspielen dabei ist. Erstmals steht er dabei nicht nur auf der Bühne, sondern beteiligt sich auch an der Öffentlichkeitsarbeit.

Warum für ihn dabei gerade Facebook eine so wichtige Rolle spielt, liegt für Grasenick auf der Hand: „Bei den 18- bis 20-Jährigen sind fast alle Online. Genau diese Zuschauer müssen wir noch mehr und noch aktiver ansprechen.“ Seine Hoffnung liegt dabei auf dem Schneeball-Effekt: „Einer klickt Gefällt mir, der Nächste bekommt das mit, dann wieder der Nächste und so weiter — bis dann hoffentlich alle irgendwann ihren Weg zur Theaterkasse gefunden haben.“

Bis heute haben die Schlossfestspiele fast 200 Facebook-Freunde. Grasenick ist optimistisch, dass die Zahl weiter wächst. Wenn man sich die Seitenstatistik anguckt, ist diese Hoffnung nicht unbegründet: Seit Grasenick begonnen hat, regelmäßig zu berichten, verzeichnet die Seite einen enormen Zuwachs an Besuchen.

Die Themen sind bunt gemixt, berichten etwa vom Schauspieleralltag, der Arbeit in der Schneiderei oder der „Wurfporbe“, bei der das Sams den „Herrn Oberstein“ (Grasenick) mit Papierkugeln bewirft. In den kommenden Wochen möchte Grasenick weitere Schwerpunkt setzen. „Ich werde noch die Maske vorstellen und die Requisite“, sagt er. Kurz vor den Premieren sollen dann Interviews mit den Schauspielern folgen, die „nicht ganz so konventionell sein werden“, verspricht er.

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