Extraschicht für kleine Kicker

Zwei Trainer vom DFB spielten mit den Kindern der E- und F-Jugend des Spielvereins Vorst.

Vorst. Die vier Mütter der F-Jugend lassen sich nicht beirren. Auch wenn der DFB mit einem Bus am Sportplatz in Vorst vorfährt und zwei Trainer mit den Jungen der F-Jugend trainieren, halten sie ihr gewohntes Schwätzchen. „Die Kinder sollen ihren Spaß haben — und den werden sie haben“, sagen sie und lassen die Jungen unbeobachtet.

Anders die Väter. Sie stehen am Zaun und schauen interessiert zu. Einer von ihnen ist Sascha Möhles, einer der Trainer der vier E- und F-Jugendmannschaften beim Spielverein Vorst. „Ich erwarte mir Anregungen für mein eigenes Training“, sagt er. So ist es auch gedacht. Deshalb scheuchen die DFB-Trainer jeweils 14 Jungen im Alter zwischen sieben und zehn Jahren über den Platz. „Der DFB reist zu den Vereinen, um die neuesten Erkenntnisse der Trainingstechnik zu zeigen“, sagt der Vereinsvorsitzende Michael Nöhles.

„Die achten schon beim Warmmachen auf Orientierung“, sagt Möhles und lässt die Augen nicht vom Trainingsfeld. Die Kinder trainieren ihre Ballführung und Technik. „Da kleben die Jungs meist mit den Blicken am Ball“, sagt der Jugendtrainer. Die beiden Männer vom DFB achten darauf, dass die Kinder sehen, wo sie hinlaufen. „Schon erstaunlich, dass sie die große Gruppe Halbwilder so gut unter Kontrolle haben“, sagt Möhles.

Seit drei Wochen ist der Besuch des DFB das beherrschende Thema. „Die Jungs waren heiß darauf.“ Möhles’ Sohn Tobias erhoffte sich Tipps für sein Torwartspiel. „Das ist seine Lieblingsposition“, sagt der Vater. Aber sich auf eine Position zu versteifen, sei in diesem Alter noch nicht sinnvoll.

Wichtiger als Spitzenleistungen ist dem Vater ohnehin, dass die Jungs regelmäßig zum Training kommen und sich in die Mannschaft einbringen. Das waren auch die Auswahlkriterien für die Teilnahme am DFB-Training. Möhles, der Ausbilder bei einer Krefelder Maschinenbaufirma ist, weiß, wie wichtig Teamgeist im Berufsleben ist.

„Außerdem können die Jungen hier lernen, auch mal ein Spiel zu verlieren. Der Spaß muss im Vordergrund stehen — dann verkraften sie das.“

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