Willich Entsetzen über Hotel-Überfälle

Hans Grips, Vorsitzender des Fördervereins Willich-Zogoree, zeigt sich über die momentane Entwicklung besorgt.

Willich: Entsetzen über Hotel-Überfälle
Foto: privat

Willich. Nach Hotel-Überfällen, Entführung und Mord in der Hauptstadt Ouagadougou ist Hans Grips, Vorsitzender des Fördervereins Willich-Zogoree, besorgt und entsetzt. Viele Menschen hätten ihn kontaktiert, um sich über die Situation zu informieren. „Schon seit vier Jahren sind Inspektionsreisen nach Burkina Faso, ins Partnerdepartement Zogoree, unmöglich. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die an Mali grenzende Region“, sagt Grips.

Trotzdem sei es von enormer Bedeutung, dass die Projekte vor Ort weiter geführt würden. Eine Kontrolle der Projekte erfolge per Korrespondenz am Telefon und per E-Mail. Im 35 Kilometer von Zogoree entfernten Ouahigouya gebe es Elektrizität und einen Internetzugang. „Nach den vorliegenden Informationen wurden 2014 und 2015 Schulklassen und Lehrerwohnungen errichtet sowie in sechs Dörfern Großgärten angelegt.“

Das für die Ausführung der Projekte zuständige Comitee de Jumelage schicke aktuelle Fotos zum Fortschritt der Arbeiten. Außerdem kontrolliere ein unabhängiges Evaluierungsbüro aus Ouagadougou die Projektabrechnungen.

Im Departement Zogoree, das seit 30 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe von Willich und Linselles erhalte, sei nach Ansicht des Präsidenten des Comitees in Zogoree, Pegueda Ouedraogo, von politischen Unruhen des Landes oder von dschihadistischen Bewegungen nichts zu spüren.

1985 habe es eine anhaltende Dürre ohne ausreichendes Trinkwasser gegeben. Nach dieser Katastrophe hätten sich Natur und Mensch deutlich erholt. Dank einer ausgebauten Straße bis Ouahigouya und einer präparierten Sandpiste bis Zogoree, sind die Dörfer leichter zu erreichen. „Jetzt können die Bauern für ihre Produkte auf dem Markt von Ouahigouya bessere Preise erzielen“, sagt Grips. Durch die Anbindung an das Straßennetz ist auch die Notversorgung im Kreiskrankenhaus gewährleistet.

Die Einwohner leben zum Großteil von Ackerbau und Viehzucht. Auch gewinnt der Anbau von Gemüse, Kartoffeln und Möhren in den 16 Dörfern von Zogoree an Bedeutung. Die Dorfgemeinschaften erhalten aus dem Projekt der Partnerschaft Willich-Zogoree Zäune, Pfähle und Zement für Brunnenbefestigung und ein Startkapital zur Erstaussaat.

„80 Prozent der Investitionen aus Willich und Linselles sind in den Bau von Schulen und Lehrerwohnungen geflossen“, erklärt Grips. „1986 gingen im gesamten Departement ca. 150 Kinder zur Grundschule. Gegenwärtig sind es über 5 000 Kinder. Auch eine weiterführende Schule, die sogar bis zum Abitur führt, wurde von Willich aus finanziert. 800 Schüler erhoffen sich nach ihrem Schulabschluss.“

Fortschritte seien auch daran zu erkennen, dass in den Schulen inzwischen ca. 50 Prozent Mädchen lernen. Diese würden sich später nicht mehr zwangsverheiraten lassen. Red

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