St. Tönis Eine Zeitreise zu „Kamps Mimm“

Der Heimatbund St. Tönis konnte zu „En Mönke voll Platt“ 400 Gäste im Forum begrüßen.

St. Tönis: Eine Zeitreise zu „Kamps Mimm“
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Am 2. Advent ist im Forum gesungen, gelacht und an alte Zeiten erinnert worden. Über Vorst wurde gestichelt, aber auch über St. Tönis — und keiner war darüber böse. In dieser Mischung gibt es das eigentlich nur bei der Mundartveranstaltung „En Mönke voll Platt“, die vom St. Töniser Heimatbund präsentiert wird und rund 400 Gäste ins Forum Corneliusfeld zog.

Am Anfang gab es traditionell Musik — in diesem Jahr vom Akkordeon-Orchester St.Tönis. Victor Kammerzell dirigierte das Stammorchester und eröffnete den Abend mit einem Medley von Mireille-Mathieu-Chansons.

Erich Tizek, Vorsitzender des Heimatbundes, begrüßte das Publikum in Reimform und übergab das Mikrofon gleich an den Mundartbaas Ortwin Dühring. Dieser hatte die Veranstaltung gemeinsam mit Ulli Triebels organisiert und führte durch das Programm. Die Mannschaft der Vortragenden war aufgestockt worden, denn mit Stephan Zimmermann konnte ein Redner des Baujahres 1971 gewonnen werden. Der, wie Dühring schmunzeln anmerkte, einen Beitrag über Weihnachten 1946 vortrug.

Das Publikum war da schon ganz im Mundartmodus, denn Uschi Elsen nahm es mit in alte „Zent Tüeniser Zeiten“. Passend zur Bühnendekoration — der alte Laden von „Kamps Mimm“ — trug sie Erinnerungen an das Geschäft vor. Wie es auch Werner Lessenich tat, der erklärte, was eine „Wenkelswar“ ist — eine Waage in einem Geschäft. Auf den Markt nahm Peter Steppen das Publikum mit und ließ sich genüsslich über alte Maße und neue Begriffe aus. Ein Vater-Tochter-Gespräch kam vom Vorsitzenden des Vorster Heimatvereins, Heinz-Josef Köhler, und seiner Tochter Katrin. Die mit einem St.Töniser liiert ist, über Nachwuchs sprach — und den Vater blass werden ließ. Worum es genau geht, soll hier nicht verraten werden. Haben die Vorster Heimatfreude doch heute ihren eigenen Mundartabend (siehe Kasten).

„Klappertüüt“ gab es zu Weihnachtszeit. Allerdings das Gericht, nicht den närrischen Schlachtruf. Harry Klupsch und Rolf Schumacher trugen das Lied vor, das jüngst im Heimatbrief veröffentlich war. Schumacher war auch ein weiteres Mal am Akkordeon zu hören, als er mit Heino Thelen „Oh Heino, wat nen Hoot“ sang — und das Publikum sang mit. Lacher erntete Waltraud Anstötz, die als Modell antrat und meinte, das Einzige in Größe 38 an ihr sei die Schuhgröße.

Nach dem letzten Vortrag wurde es weihnachtlich, denn bei „Ihr Kinderlein kommet“ vom Akkordeon-Orchester sang das Publikum mit. Um auch den Nikolaus zu begrüßen, der in seinem Sack kleine Präsente für die Akteure auf der Bühne hatte.

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