Stadtgeflüster Eine Skulptur, die nicht dicht ist

Der Stadtflüsterer berichtet über Schützen, die Fußballer treffen und einen Minister ohne Schlüsselgewalt.

Stadtgeflüster: Eine Skulptur, die nicht dicht ist
Foto: Reimann

Willich/Tönisvorst. Nach wie vor gibt es Probleme mit dem nackten Mann auf dem Kaiserplatz in Willich. Die Rede ist natürlich von der Skulptur „Wasser, Welle, Willich“, die dort vor wenigen Wochen installiert wurde. Der Wasserlauf, der zu Füßen des besagten Mannes aus dem Stein quillt, macht in der Steuerung aber ständig Probleme. Oft schwappt das kühle Nass nämlich zu ungestüm ins Freie und läuft dann nicht in die dafür vorgesehene Rinne, sondern verteilt sich auf dem benachbarten Pflaster - und verdunstet. Ein wenig sieht das so aus, als könne der nackte Mann das Wasser nicht halten.

Stadtgeflüster: Eine Skulptur, die nicht dicht ist
Foto: privat

Vor einer Woche war der im Vorjahr gegründete Jungschützenzug der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide zu Gast im Gladbacher Borussia-Park. Präsident Alfred Kopp und Betreuer Frank Niessen hatten hierzu den Schiefbahner Stadion-Führer Peter Krienen für eine „VIP-Führung“ gewinnen können. Zufall oder perfektes Timing — auf jeden Fall ergab es sich, dass die Jungschützen in der Mixed-Zone auf etliche Bundesliga-Stars wie Julian Korb, Patrick Herrmann, André Hahn und Branimir Hrgota trafen. Neben der Begegnung mit den Profis war die Führung durch das Stadion natürlich das Highlight des Tages. Keine Frage blieb unbeantwortet, kein Bereich im Stadion wurde ausgenommen. Am Ende ließ man die Eindrücke aus der Welt der Fußball-Bundesliga noch in der Sportsbar bei einem Softdrink ausklingen.

Stadtgeflüster: Eine Skulptur, die nicht dicht ist
Foto: Peter Korall

Der Flüsterer ist genervt. Das passiert ihm eigentlich nicht sehr oft. Aber in jüngster Zeit bekommt er immer wieder Aufforderung des Netzwerks LinkedIn. Irgendjemand will ihn dort zu seinen Kontakten hinzufügen. Gewohnheitsmäßig antwortet der Flüsterer nicht auf solche Ansinnen. Aber: Auch das führt zu einer Art Mahnung nach einigen Tagen: Man habe sich noch nicht gemeldet und möge doch daran denken, dass man eine Anfrage noch nicht beantwortet habe. Leider kann man auf solche Mails nicht antworten, ärgert sich der Flüsterer. Was also kann er tun? Haben Sie, liebe Leser des Stadtgeflüsters, nicht eine zündende Idee, wie man sich gegen LinkedIn wehren könnte? Mailen Sie uns:

Stadtgeflüster: Eine Skulptur, die nicht dicht ist
Foto: Friedhelm Reimann

Seit sechs Jahrzehnten ist der Jägerzug „Verschött“ bereits beim Willicher Schützenfest dabei. Und da einige Schützen bald in ihren verdienten Ruhestand gehen, werden Nachfolger gesucht, die gerne feiern und die Tradition aufrecht erhalten möchten. Nähere Auskünfte erteilen Matthias Bandel (Ruf 02154/5026406) oder Dietmar Scholz (02154/ 425329.

Kaffee, Tee und Kuchen standen bereit, die Tafel war gerichtet. Sonntagnachmittag, 17 Uhr, zur Tea-Time, hatte sich Singer/Songwriter Julian Dawson bei Guido und Ruth Beckers angesagt: Das nächste Wohnzimmerkonzert stand auf dem Programm. Und der Brite mit der Glatze war in Hochform. Erzählte zu seiner Musik, zur Familie und was ihm sonst so einfiel. Und das alles gepaart mit einem guten Schuss britischen Humors. Beispiel gefällig? „Jede Zigarette verkürzt das Leben um eine Stunde“, wusste Julian Dawson zu berichten. „Und die aufgelaufene Zeit wird Keith Richards (Gitarrist der Rolling Stones; Anm. d. Red.) gut geschrieben. Möge er ewig leben.“ Aber auch auf seinem Instrument und mit seiner markanten Stimme zeigte sich der Ex-Kempener exzellent aufgelegt. Da passte es ins Bild, dass für einen Song Martin Praetorius, der auch schon in diesem Zimmer konzertiert hatte, mit eingespannt wurde.

Wir bleiben bei Julian Dawson und seinem Konzert in dem St. Töniser Wohnzimmer. Dort präsentierte er neben Gitarre und Ukulele ein Banjo. „Ein durchaus umstrittenes Instrument“, sagt der Künstler. Und zitierte einen amerikanischen Witz: Was ist der Unterschied zwischen einem Banjo und einer Zwiebel? Bei einem Banjo weint niemand, wenn man es zerschneidet.

Landesjustizminister Thomas Kutschaty scheint sich im Anrather Frauengefängnis besonders wohl zu fühlen: Bereits zum dritten Mal war er dort jetzt zu Gast. Die Knast-Regeln hat er allerdings noch nicht vollständig verinnerlicht: Vergeblich versuchte er, eine Tür zu öffnen — bis ihm Anstaltsleiterin Ulrike Böhm mit dem passenden Schlüssel ein wenig zur Hilfe kam.

Der Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk (CDU) hatte sich kürzlich für eine bessere Zusammenarbeit von deutschen und niederländischen Schulen stark gemacht. Die Initiative sei überraschend gut angekommen, sagt er jetzt. Zum Beispiel auch in Tönisvorst, wo das Michael-Ende-Gymnasium das Angebot für Niederländisch ausbaue. „Das ruft nach grenzüberschreitenden Aktiviäten, in denen die Schüler auch gleichaltrige aus Venlo, Roermond und Umgebung kennenlernen können“, sagt der CDU-Politiker.

Seit Jahren bietet die Anrather Arbeiterwohlfahrt „Essen auf Rädern“ an. Sie hat ihr Angebot kontinuierlich erweitert Die Nachfrage ist stetig gestiegen und inzwischen beliefert die Awo nicht nur Menschen in Anrath, sondern auch in Neersen und Vorst. Die Fahrdienste werden von Ehrenamtlern geleistet. Aufgrund von krankheitsbedingten Umständen gibt es allerdings einige Engpässe. „Dies führt zwar zu keiner Einschränkung für die Kunden, dennoch wäre es schön, wenn sich interessierte Bürger melden würden und sich bereiterklären, an vorher abgesprochenen Tagen unsere Kunden mit Essen zu beliefern“, appelliert Uli Winkler vom Awo-Vorstand. Wer Interesse hat, sollte sich bei Hans-Josef Remmertz, Telefon 02156/2055, melden.

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