Anrath Ein Zuhause für die Feuerwehr

Die neue Feuer- und Rettungswache in Anrath ist so gut wie fertig. Jetzt wird sie so langsam mit Leben erfüllt.

Anrath: Ein Zuhause für die Feuerwehr
Foto: Lübke

Anrath. Angekommen. Das sind die 48 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Anrath. Die neu erbaute Feuer- und Rettungswache im Dreieck zwischen Fadheider- und Schottelstraße wird zwar erst im Mai offiziell eingeweiht. Doch schon jetzt hat der Dienstbetrieb im neuen Zuhause des Löschzugs begonnen.

Schwierige Monate mit teils verstaubten Uniformen oder klaffenden Erdwärme-Gräben auf dem Außengelände — sie sind (fast) vergessen. „Die Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Wir erfüllen die Wache jetzt noch mit Leben“, sagt der neue Löschzugführer Robert Delvos (51). Denn das Zuhause soll nicht nur funktional sein, sondern richtig gemütlich werden. Bilder an den Wänden, ein wärmeres Licht im Sitzbereich der großen Aufenthaltsküche — solche Elemente fehlen noch, um den 46 Männern und zwei Frauen den Aufenthalt in der Wache schmackhaft zu machen. „Einige Kameraden haben hier mit ihren Partnerinnen schon Silvester gefeiert. Was den großen Vorteil hatte, dass sie im Falle eines Einsatzes sofort vor Ort gewesen wären“, berichtet Delvos.

Er und sein Stellvertreter Michael Knauf, der gleichzeitig stellvertretender Wehrführer der Stadt Willich ist, machen mit der WZ einen Rundgang durch die neue Wache. Vom Flur aus geht es in die beiden Umkleideräume — ein großer für die Männer, ein kleiner für die Frauen. In den feuerroten Spinden hängt schon die Einsatzkleidung bereit — das früher übliche Umziehen hinter den Fahrzeugen ist endlich Geschichte.

Anrath: Ein Zuhause für die Feuerwehr
Foto: Lübke

Der Weg von der Umkleide zur Fahrzeughalle führt die Wehrleute automatisch am funkelnagelneuen Alarmmonitor vorbei. Auf diesem finden sie letzte wichtige Detail-Informationen zu einem Einsatz vor.

Dann geht’s auch schon zu den Einsatzwagen: Drei Großfahrzeuge stehen in der neuen, zwei in der benachbarten alten Halle. Die Tore in Richtung Fadheiderstraße gehen elektrisch auf und schließen nach kurzer Zeit automatisch, sobald die Wagen unterwegs sind.

Der zwischen Alt- und Neubau liegende sanitäre Bereich ist „Niemandsland“: Duschen und Toiletten stehen nicht nur der Feuerwehr, sondern auch der Besatzung der benachbarten Rettungswache zur Verfügung. Diese wird derzeit noch im renovierten Altbau eingerichtet und soll in Kürze bezogen werden. Eine hochmoderne Desinfektionshalle für Fahrzeuge und eine Desinfektionsdusche für das Personal gehören hier ebenso zur Ausstattung wie zwei Ruheräume. Die Wache ist für zwei Rettungswagen ausgelegt.

Überall im Gebäude hängen Lautsprecher und Blitzleuchten. Sie können bei unterschiedlichen Einsätzen auch unterschiedliche Alarmierungen geben. Elektronik gibt es auch an den Eingängen: Die Türen werden nicht mit Schlüsseln, sondern über Tastenfelder mit Zahlenkombinationen geöffnet.

Gleich rechts am Alarmeingang hat die Löschzugführung ein kleines Büro. Es ist über eine Durchreiche mit der benachbarten Aufenthaltsküche verbunden. Nebenan liegt der fast 100 Quadratmeter große Seminarraum. Er bietet Platz für bis zu 80 Personen. Hier finden jetzt schon interne Fortbildungen statt.

Rund 850 Planungsstunden haben Delvos, sein Vorgänger Stefan Koy und Michael Knauf in die neue Wache investiert. „Viele unserer Wünsche wurden berücksichtigt“, berichtet Delvos und lobt ausdrücklich das Team vom „Objekt und Wohnungsbau“ um Bauleiterin Liane Ramrath. Ähnlich gut klappte die Zusammenarbeit mit dem Team vom Feuer- und Zivilschutz um Geschäftsbereichsleiter Martin Zinnel, seinem Kollegen Sascha Döhmen und den hauptamtlichen Gerätewarten. Federführend hier: Michael Klein.

Sie alle werden zur offiziellen Einweihung am 20. Mai kommen. Ebenso Vertreter von Schützen, Orpheus und anderer Vereine. 250 Gäste werden geladen. Tags darauf ist Tag der offenen Tür. Damit sich auch die Bevölkerung das neue Zuhause des Löschzugs in Ruhe anschauen kann.

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