Tönisvorst Ein Buchladen für St. Tönis

Das Fotostudio 1 an der Hochstraße wird umgebaut. Eröffnung ist im Oktober.

Tönisvorst: Ein Buchladen für St. Tönis
Foto: Kurt Lübke

St.Tönis. Noch steht „Fotostudio 1“ über dem Eingang des Geschäftes an der Ecke Hoch-/Marktstraße in St. Tönis. Das wird sich bekanntlich ändern. Wenn Fotografenmeisterin Ira Ingenpaß das Feld geräumt hat (WZ berichtete), wird ein Buchladen einziehen. Den führen mit Judith Rüther und Frank Theelen zwei Geschäftsleute, die erst durch das drohende Fehlen eines Buchladens zusammenfanden.

„Ich war entsetzt, als ich erfuhr, dass die St. Töniser Buchhandlung schließen würde“, erinnert sich Judith Rüther. Die St. Töniserin hat bei einer großen Kette gearbeitet, ist eine erfahrene Kraft im Buchhandel. Sie war mit dem Vorbesitzer der St. Töniser Buchhandlung ins Gespräch gekommen. Selbst dort einzusteigen, sei zunächst überhaupt keine Option gewesen. „Ich erwarte mein zweites Kind und muss mich zunächst darauf konzentrieren“, sagt sie. Dennoch ließ ihr das Thema keine Ruhe. Vor allem als sie hörte, dass alle Interessenten für die Buchhandlung abgesprungen waren.

Frank Theelen ist gebürtiger St. Töniser, wohnt in Vorst und hat bereits zwei Buchläden. Er wurde vom städtischen Wirtschaftsförderer Markus Hergett angesprochen, ob er sich einen Einstieg nicht vorstellen könne. „Das konnte ich, aber es musste ja nicht das große Ladenlokal sein“, sagt der 59-Jährige. Auch der Kontakt zu Ira Ingenpaß war schnell hergestellt, so dass die Alternative in Form von kleineren Räumen da war. Problem war allerdings, dass es für die bisherige Buchhandlung einige Interessenten gab, aber zwei Geschäfte dieser Art sicher nicht tragbar gewesen wären. Erst als alle Interessenten abgesprungen waren, gab’s freie Bahn für die jetzige Lösung. Und weil Theelen nach eigenem Bekunden den Job nicht mehr zehn Jahre lang machen möchte, war Judith Rüther als Partnerin eine Idealbesetzung. Hinzu kommt, dass in dem Laden noch der Hauptverkäufer der St. Töniser Buchhandlung arbeiten wird.

Was erwartet die Kunden? „Da Bestellungen etwa 50 Prozent ausmachen, braucht man natürlich auch nicht das Riesensortiment vorzuhalten“, sagt Theelen. Natürlich würden die Bestseller angeboten, hinzu komme immer ein gewisser Anteil an Büchern, die regional gefragt seien. Das ergebe sich aber durch die Praxis. In jedem Fall wollen beide Buchhändler die zweite Eingangstür des Geschäftes wieder nutzen. Stolz verweisen sie zudem darauf, dass eine Bestellung am Abend bis 18.30 Uhr bedeutet, dass das Buch am nächsten Morgen ab 9.30 Uhr da ist — deutlich schneller als bei Amazon. Dass der Buchhandel eine Zukunft hat, davon sind beide zutiefst überzeugt.

Natürlich werde eine Internet-Adresse eingerichtet, über die Bestellungen möglich sein werden. Und ein entsprechender E-Book-Reader ist auch dort zu beziehen.

Die Umbauarbeiten sollen in Kürze beginnen, dennoch wird es bis mindestens Ende September Porträt- und Passfotos von Ira Ingenpaß geben. Die Eröffnung des Ladens ist für Anfang bis Mitte Oktober geplant. Bis zum Frischemarkt mit Autoschau am 2. Oktober könnte es zwar knapp werden, dann werde man aber als Geschäft präsent sein, versprechen die Neuen.

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