Ehec vertreibt die Gurke vom Teller

Unternehmen, Schulen und Krankenhäuser reagieren auf die Bedrohung durch das Bakterium.

Willich/Tönisvorst. Die Zahl der Erkrankungen mit dem Darmkeim Ehec steigt weiter. Als Ursache gilt verunreinigtes Gemüse aus Spanien. Deshalb verzichten viele Menschen derzeit auf Salat, Tomaten und Gurken und auch in Krankenhäusern, Schulen und anderen Bereichen sorgt Ehec für Unruhe.

Bei der Willicher Tafel hat Vorsitzende Christa Disselkamp seit dem vergangenen Donnerstag für verschärfte Vorsichtsmaßnahmen gesorgt. „Wir haben besondere Order gegeben“, sagt sie. Mitarbeiter müssen sich nun beim Transport der Waren mit Handschuhen schützen. „Gurken nehmen wir derzeit überhaupt nicht an.“ Salate und Tomaten hat die Tafel nach wie vor im Angebot.

„Unsere Kunden reagieren wie jeder andere Verbraucher“, sagt Disselkamp. Die meisten zeigten Verständnis für die Vorsichtsmaßnahmen.

Im St. Töniser Antoniuszentrum hat das Auftreten des Darmkeims auch für Veränderungen gesorgt. „Wir geben in unserer Küche keine Salate, Tomaten und Gurken aus“, sagt Andreas Schönleber. Bereits seit den ersten Berichten über Ehec habe man im Antoniuszentrum die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen eingeleitet.

Auf bessere Hygiene setzt auch das St. Bernhard-Gymnasium. „Wir empfehlen unseren Schülern, sich die Hände zu waschen“, sagt Johannes Schmitz. Auch mitgebrachtes Obst soll auf Schulempfehlung nur nach einer gründlichen Wäsche gegessen werden. Beim Schulessen müssen die Kinder keine Einschränkungen im Angebot fürchten. Das bekommt die Schule von einer Großküche geliefert. „Da ist keine Rohkost drin“, sagt Schmitz.

Heidemarie Wolff sitzt auf der anderen Seite der Lieferkette. Wegen der wachsenden Anzahl von Ehec-Fällen hat ihr Grefrather Catering-Betrieb das Angebot umgestellt. „Wir benutzen seit heute gar keine Gurken, Tomaten und Salate mehr. Davor war die Situation noch nicht ganz klar und wir haben nicht komplett darauf verzichtet“, sagt sie.

Auch beim Groß-Caterer Sauels aus Tönisberg, der auch das Tönisvorster Schulzentrum beliefert, sind Salate, Tomaten und Gurken aus dem normalen Sortiment verschwunden. „Besonders in der Kinder- und Jugendernährung verzichten wir darauf. Wenn jemand allerdings einen Salat wünscht, dann liefern wir ihn auch“, sagt Vertriebsleiter Oliver König.

Die Caterer steigen nun auf Alternativen um. „Wir bieten jetzt auch Möhren- und Bohnensalate an“, sagt Heidemarie Wolff. Bei Sauels wurden die Lieferanten überprüft. „Die haben uns bestätigt, dass wir nur regionale Produkte bekommen, die nicht mit Jauche gedüngt wurden“, so König.

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