Mobilität im Kreis Viersen Anzahl der E-Ladesäulen: Kreis Viersen führend in NRW

Kreis Viersen · In der Region hat nur der Kreis Kleve mehr E-Tanken pro Elektroauto.

 Eine der insgesamt 228 öffentlichen Ladestationen im Kreis Viersen – an der Tönisvorster Straße in Viersen-Süchteln.

Eine der insgesamt 228 öffentlichen Ladestationen im Kreis Viersen – an der Tönisvorster Straße in Viersen-Süchteln.

Foto: Martin Röse

Besitzer von Hybrid- oder Elektroautos ohne eigene Lademöglichkeit sind im Kreis Viersen gut aufgehoben. Mit 228 öffentlichen Ladesäulen hat der Kreis in der Region das dichteste Ladenetz. Dies geht aus einer Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) hervor. Zuerst hatte „Der Spiegel“ über das Ladenetzranking berichtet, das sich auf Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Bundesnetzagentur stützt.

Im Schnitt kommen in Nordrhein-Westfalen demnach aktuell 27 Elektroautos auf eine öffentliche Ladesäule. Im Kreis Viersen liegt das Verhältnis laut VDA bei 1:20,8. Damit müssen sich deutlich weniger Elektroautos eine öffentliche Ladesäule teilen als beispielsweise in Mönchengladbach (dort kommen auf eine Ladesäule 27,6 E-Autos) oder in Krefeld (45,3 E-Autos pro Ladesäule). Auch in den benachbarten Kreisen Wesel (25,0 Elektroautos pro öffentlicher Ladestation) und Heinsberg (27,4 Elektroautos pro Ladestation) ist die Infrastruktur löchriger als im Kreis Viersen. Lediglich der Kreis Kleve kommt mit 16,3 Elektroautos pro Ladestation auf einen noch besseren Wert als der Kreis Viersen.

Angesichts der starken Nachfrage nach Elektroautos mahnen Experten dringend den Ausbau der Ladeinfrastruktur an. In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung das Ziel von einer Million Ladepunkten im Jahr 2030 festgeschrieben. Um das zu erreichen, müsse die Ausbaugeschwindigkeit versechsfacht werden, rechnet der VDA vor.

Zumindest privat sind die aktuell 4752 Halter von Elektrofahrzeugen im Kreis Viersen dabei, die Infrastruktur weiter auszubauen: Die staatliche Förderbank KfW erteilte im vergangenen Jahr 2331 Zusagen für die Installation einer sogenannten Wallbox, an der sich Elektroautos zu Hause laden lassen. Die Förderung betrug im Regelfall 900 Euro. Die entsprechenden Ladestationen sind allerdings nicht öffentlich zugänglich. Das Förderprogramm war im Herbst 2020 gestartet worden und so stark nachgefragt, dass es Ende Oktober 2021 eingestellt wurde, weil die Fördermittel erschöpft waren. Rund 2,4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm flossen in den Kreis Viersen, teilte damals der Viersener CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Plum mit.

Wo gehören öffentliche Ladesäulen hin? Um die Halter von E-Autos bei der Auswahl mitbestimmen zu lassen, haben die Unternehmen die Seite www.e-laden.de/meine-wunschladesäule ins Leben gerufen, die Abstimmung funktioniert über eine interaktive Karte. Die ersten Ladesäulen an den Wunsch-Standorten werden voraussichtlich im nächsten Jahr aufgestellt.

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