DRK-Zug vor der Auflösung

Die Mitglieder des Roten Kreuzes in Alt-Willich wehren sich gegen die Angliederung an der Anrather Zug.

Willich. Es kriselt beim Willicher Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes. Nachdem vor einiger Zeit schon der DRK-Zug Schiefbahn aufgelöst worden war, droht nun dem Zug in Alt-Willich das gleiche Schicksal. „Vermutlich wird uns nichts anderes übrig bleiben“, sagt dazu der stellvertretende Vorsitzende Manfred Jacobs.

Ein Vertreter des Alt-Willicher Zuges hatte sich gegenüber der WZ über das schleichende Aus beklagt und vor allem von einer großen Frustration der jungen Leute gesprochen. Was Manfred Jacobs gar nicht bestreitet: „Die Willicher möchten gerne eigenständig bleiben.“

Nur noch rund ein Dutzend Mitglieder habe man im größten Stadtteil, führt Jacobs aus. Die seien größtenteils sehr motiviert, doch es fehle an Führungskräften. Daher habe man sich im Vorstand überlegt, Alt-Willich an Anrath anzugliedern. Dort ist traditionell das DRK besonders stark, was vor allem an mehreren engagierten Familien liegt. Auch das Jugendrotkreuz (über 20 Mitglieder) unter Rosi Faßbender ist in Anrath beheimatet.

Ein großer Versammlungsraum an der Grabenstraße der Alt-Willicher-Zuges ist bereits gekündigt worden. Dort abgestellte Materialien (unter anderem Zelte, Fahrzeuge) wurden auf die verbleibenden Züge in Anrath und Neersen verteilt. „Ich habe aber einen neuen Versammlungsraum in der Altenhilfe am Kaiserplatz besorgt“, berichtet Jacobs.

Die Nachwuchssorgen beim DRK (insgesamt gibt es in der Stadt knapp 70 Mitglieder) hatten schon im Vorjahr die Jahreshauptversammlung beschäftigt. Damals wurde Vizebürgermeister Guido Görtz aus Alt-Willich zum Vorsitzenden gewählt — laut Jacobs auch in der Hoffnung, dadurch in „seinem“ Stadtteil wieder mehr Mitglieder gewinnen zu können. Das habe sich leider nicht erfüllt.

Für nächsten Dienstag sei nochmals ein Krisengespräch mit den Alt-Willichern angesetzt worden, berichtet Manfred Jacobs: „Mir tut es um jeden leid, der von der Fahne geht.“

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