Dr. Caspers verlässt Krankenhaus

Der Chefarzt der Tönisvorster Geriatrie wechselt nach Süchteln.

Tönisvorst. Wer gedacht hatte, dass durch die Übernahme des Krankenhauses und der Altenheime die Antoniuszentrum GmbH in ruhigeres Fahrwasser käme, sieht sich getäuscht. Dr. Friedhelm Caspers, Chefarzt der Geriatrie im Krankenhaus und Geschäftsführer, verlässt das Haus. Er hat bereits gekündigt. Das bestätigten am Dienstagnachmittag mehrere Quellen, die allerdings nicht genannt werden wollen. Bis zum Jahresende wird der Chefarzt das Krankenhaus verlassen.

Friedhelm Caspers wechselt nach Süchteln, wo er dem Vernehmen nach im Irmgardis-Krankenhaus eine Geriatrie aufbauen soll. Er werde wohl Teile seine Tönisvorster Teams mitnehmen, heißt es.

Die Geriatrische Abteilung in dem Hospital hat den Riesenvorteil, dass Menschen, die in den Seniorenhäusern in Vorst und St. Tönis erkranken oder sich verletzen, gleich an der Gelderner Straße versorgt werden können. Noch vor fünf Jahren hatte man in Tönisvorst bejubelt, dass die Zahl der Betten in Caspers’ Abteilung von 30 auf 50 aufgestockt worden war. Zusätzlich war das Haus eine Partnerschaft mit der Barmer Ersatzkasse eingegangen, die Auslastung lag phasenweise bei exzellenten 90 Prozent.

Friedhelm Caspers, der als einer der „Väter des Erfolgs“ in Tönisvorst gilt, ist schon lange an dem Haus. Er kam dorthin, kurz, nachdem es vor der Schließung gerettet worden war. Caspers hatte die Abteilung maßgeblich mit aufgebaut. So hatte er auch die geriatrische Rehabilitation eingerichtet. Zuvor war er in einer eigenen Praxis als niedergelassener Arzt tätig.

Uwe Leuchtenberg (SPD), Vorsitzender des Antoniuszentrums-Aufsichtsrates, wollte gegenüber der WZ die Kündigung nicht bestätigen. „Um die Zukunft der Geriatrie mache ich mir keine Gedanken“, erklärte er aber. Die Alexianer, die das Haus übernehmen, hätten schließlich zugesagt, die Geriatrie zu erhalten. „Sie wird ja sogar ausgebaut“, sagte Leuchtenberg mit Blick auf die geplante neue Demenz-Station. Positiv komme außerdem hinzu, dass sehr viele Patienten aus Krefeld bereits jetzt nach St. Tönis kämen.

Legt man Zahlen zugrunde, die ein paar Jahre alt sind, könnten tatsächlich zwei Geriatrien in Süchteln und Tönisvorst nebeneinander existieren. 2008 hatte die Tönisvorster Geriatrie 40 Prozent der Patienten aus Krefeld, 40 aus dem Kreis Viersen und 15 aus Mönchengladbach. Neben seiner Tätigkeit im Krankenhaus ist Friedhelm Caspers auch ehrenamtlich engagiert, beispielsweise bei der Rehabilitations- und Behindertensport-Gemeinschaft, deren Vorsitzender er ist.

Caspers ist verheiratet und hat zwei Kinder. Für eine Stellungnahme war er am Dienstag nicht zu erreichen.

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