So war das Jahr 2019 Die Prognosen-Bilanz für Willich

Willich · Das wurde aus den Vorhersagen der WZ-Redaktion für 2019. Blicken Sie mit uns zurück!

 Michaela Schaffrath spielte die Hauptrolle im Festspiel-Stück „Der Mustergatte“. Die Theatersaison sorgte 2019 für Rekorde.

Michaela Schaffrath spielte die Hauptrolle im Festspiel-Stück „Der Mustergatte“. Die Theatersaison sorgte 2019 für Rekorde.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Wir lösen auf. Unsere Prognosen für das Jahr 2019. Wie nah lag die Redaktion dran am Geschehen? Wo und um wie viel Prozent hat sie sich bei Themen verschätzt? Hier der Überblick:

Schlossfestspiele Neersen

Der Redaktion gelang eine Punktlandung mit der Prognosen-Eröffnung: „Wir legen uns zu 100 Prozent fest: In der Spielzeit 2019 wird es mehr als nur elf Minuten lang auf Bühne und Tribüne am Neersener Schloss regnen.“ Das stimmte natürlich genau. War aber keine Kunst nach dem Supersommer 2018. Allerdings gab es auch 2019 eine sehr Theater-freundliche Großwetterlage. Viel zaghafter, zu zaghaft, war daher unsere „Fifty-fifty-Aussicht“ auf einen neuen Besucherrekord der Schlossfestspiele. Monsieur Bodinus und Monsieur Claude straften uns für diese Feigheit ab. Die Spielzeit 2019 war wieder „ein   Wahnsinnsjahr“. Erneut wurde in Neersen der Zuschauerrekord gebrochen, fast die magische 27 000er-Marke überschritten. Genau abgerechnet haben 26 853  Besucher die drei Hauptstücke und die anderen Veranstaltungen besucht.

Willicher Marktplatz

Die zweite Frage lautete vor einem Jahr:  Werden die Alt-Willicher ihre neue Mitte, den umgestalteten Marktplatz, gut annehmen? Würden sie den Platz, den sie in der 15 Monate andauernden Baustellenphase entbehren mussten, wieder beleben? Unsere Prognose lautete: „Ja! Der Wochenmarkt kommt wieder, verschiebt die Einkaufswege. Die Gastronomie legt zu. Die Schützen feiern ihre Parade besonders prächtig. Zufriedenheitsgrad am Ende des Jahres: 70 Prozent.“ Damit dürfte die Redaktion die Stimmung gut vorausgesagt haben. Und den neuen Feierabendmarkt hatte sie da noch gar nicht mit eingerechnet.

Die Katharinenhöfe

„Das Großbauprojekt in Alt-Willich macht 2019 einen Riesenschritt“, hatte die WZ behauptet. Der Ortskern soll schließlich noch  ein Stück städtischer werden mit Stadtvillen, Senioren-gerechten sowie geförderten Wohnformen, Grün und  Einzelhandel. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die ersten Bagger anrollen, um Krankenhausgebäude und ehemaliges Schwesternwohnheim abzureißen und damit Platz für das neue Großprojekt zu machen, liegt 2019 bei 95 Prozent“, hatten wir behauptet. Guter Wert. Aber die fehlenden fünf Prozent hätten wir ruhig vor zwölf Monaten noch auf die Baummaßnahme „draufschippen“ können. Auf dem Filetstück neben dem Konrad-Adenauer-Park steht so gut wie kein Stein mehr auf dem anderen.

Das Wasserwerk

Unser Prognose-Sprung ins Stahlwerk Becker zum Wasserwerk geriet vor einem Jahr eindeutig zu kurz, viel zu pessimistisch. „Kommt 2019 ein Investor?“ Die Redaktion musste schon wenige Tage nach ihrer Dauer-Niedrig-Prognose „Wahrscheinlichkeit 10 Prozent“ ihre Schieflage einräumen. Das Wasserwerk ist tatsächlich zur Baustelle geworden. Allerdings eine von noch größerer Dimension als bei der Vorstellung der Sanierungspläne angenommen. Die Statik, die Statik… Von dem Gebäude bleiben nur die Außenmauern stehen und diese werden gut, sehr gut abgestützt. Damit das auch so bleibt. Und im Herbst 2020 tatsächlich die Wiedereröffnung als Bürogebäude gefeiert werden kann.

Vollsortimenter für Anrath

Anrath kämpft nach wie vor um einen sogenannten Vollsortimenter. Nach der Schließung des Kaiser’s-Marktes fehlt über die ansässigen Discounter, Metzgereien und den Stautenhof hinaus ein Supermarkt wie er etwa im benachbarten Neersen am Schloss zu finden ist. Die prognostizierten Erfolgsaussichten von 80 Prozent im Umfeld der Raiffeisenstraße haben sich für den Stadtteil bisher nicht erfüllt. Anrath wartet weiter. Bekommt aber Impulse. Eine abendliche Schlemmermeile „Anrath kulinarisch“ soll im Sommer zu einem regelmäßigen Angebot im Ort werden.

Das Stadtradeln

Die sportlichen Willicher setzen aufs Rad. Da war sich die Redaktion auch für 2019 sicher. Für den Einsatz fürs Klima würden sich die Bürger wieder stark machen und beim Stadtradeln  in die Pedale treten. „Die Willicher werden wieder im Kreis ein Ausrufezeichen setzen und bei der Zahl der Teilnehmer und gefahrenen Kilometer deutlich draufsatteln. Wahrscheinlichkeit fürs Plus: 100 Prozent.“ So lautete die Prognose der WZ. Und die Auflösung in Zahlen:  Mit 239 Teilnehmern wurde tatsächlich die bisher höchste Teilnehmerzahl bei dieser Aktion erreicht, mehr als 55 000 Fahrradkilometer kamen zusammen. Die CO2-Vermeidung lag bei 7,8 Tonnen. Neuer Prognose-Slogan aus der Redaktion: „Mit de Fiets for Future!“

Rettungswache Anrath

Die Stadt Willich wartet weiter auf das zweite Gutachten zum Thema Anrather Rettungswache. Der Kreis hatte 2018 die Schließung der Wache am Standort Anrath erwogen und angekündigt. Willich will dies verhindern. Kreisausschuss und Bezirksregierung hatten Ende 2018 ihr Einverständnis für den Standort einer Interims-Rettungswache in St. Tönis gegeben. Im Vorgriff auf den noch zu beschließenden Rettungsdienstbedarfsplan hat der Kreis in eigener Trägerschaft die neue Rettungswache im Gewerbegebiet Tempelshof errichtet. Die Chancen der Anrather im großen ganzen Rettungs-Gefüge sah die Redaktion bei 40 Prozent. Nun warten wir weiter.

Das Bürgermeisteramt

Im September 2020 sind bekanntlich die nächsten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Auch Willich wählt. Dann geht es auch um die Nachfolge von Josef Heyes im Amt des Bürgermeisters. Er hat am Donnerstag seinen Verzicht auf eine weitere, die fünfte Legislaturperiode erklärt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Bürgermeister Heyes noch einmal antritt, sah die redaktionelle Glaskugel vor einem Jahr bei höchstens 20 Prozent. Wer macht’s nun für ihn aus den Reihen der CDU? Johannes Bäumges ist auf Start gesetzt.

Richtig lag die WZ damit, dass die SPD im Laufe des Jahres einen Kandidaten ins Rennen schickt. Dietmar Winkels ist es.

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