Tönisvorst Ein Flohmarkt für den guten Zweck

Tönisvorst · Gudrun und Rolf Hübecker bieten in diesem Monat in einem 500 Quadratmeter großen Glashaus zwischen 300 und 400 Artikel an.

Gudrun und Rolf Hübecker mit einigen ihrer „Flohmarkt-Schätze“, die sie in einem Glashaus an der Rosenstraße 77 verkaufen. Alle Artikel stammen aus dem Privatbesitz des Ehepaares.

Gudrun und Rolf Hübecker mit einigen ihrer „Flohmarkt-Schätze“, die sie in einem Glashaus an der Rosenstraße 77 verkaufen. Alle Artikel stammen aus dem Privatbesitz des Ehepaares.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Das kennt wahrscheinlich jeder: Im Laufe der Zeit sammeln sich auf dem Speicher, in einem Abstellraum, im Keller oder anderswo viele Dinge an, die man schon ewig nicht mehr benutzt hat und auch eigentlich gar nicht mehr braucht. Häufig kommt dann irgendwann die Idee, dass man sich von dem ein oder anderen eigentlich mal trennen könnte. Ein Verkauf über die Internetplattform eBay ist dann eine Möglichkeit oder – ganz traditionell – ein Stand auf einem Flohmarkt.

Gudrun und Rolf Hübecker entschieden sich für Letzteres – allerdings in riesengroß. Sie haben nämlich auf ihrem Grundstück in einem 500 Quadratmeter großen Glashaus einen ganzen Flohmarkt eingerichtet und nicht nur einen Stand. „Wir bieten dort rund 300 bis 400 verschiedene Artikel an“, sagt Rolf Hübecker. Den ganzen Oktober lang können die Artikel an zwei Tagen in der Woche besichtigt und gekauft werden (Zeiten siehe Kasten). Darunter sind Sachen für ein paar Euro genauso wie ein BMW-Motorrad zum Preis von 4700 Euro. Preise stehen übrigens nicht an der Verkaufsware. „Interessenten können uns einfach danach fragen“, sagt Rolf Hübecker.

Und die beiden haben dabei den „guten Zweck“ im Blick. Denn der Erlös soll an eine Person oder Einrichtung in St. Tönis gespendet werden, die Unterstützung braucht. Die Idee dazu ist schon etwas älter. Zuletzt ging vor einigen Jahren eine Spende von zirka 1000 Euro an den Verein „Apfelblüte“. Auch der „Weiße Ring“ und ein Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder waren schon mal Empfänger der Spenden. 1000 Euro zu erlösen, das hat sich das Ehepaar auch für den diesjährigen Flohmarkt zum Ziel gesetzt.

Die Hübeckers haben versucht, möglichst viel nach Themen zu sortieren, damit sich die Interessenten besser orientieren können. Doch bei den vielen verschiedenen Artikeln ist das naturgemäß schwierig umzusetzen. Da gibt es beispielsweise generalüberholte alte Fahrräder, Antiquitäten, englische Barometer, Lederjacken, alte Speere aus Afrika oder eine alte Orgel. Sogar ein alter Traktor ist dabei. Er hat 17 PS, verfügt über ein Schneeschild und Schneeketten für den Wintereinsatz. Oder auch das BMW-Motorrad, das im Auftrag verkauft wird. „Der Eigentümer will dafür 4700 Euro erzielen. Wenn uns der Verkauf gelingt, bekommen wir davon zehn Prozent für unsere Aktion“, sagt Rolf Hübecker. Der Verkauf sei dabei oft eine Art Zufall, sagt er. Denn manchmal finden Flohmarkt-Besucher in dem reichhaltigen Angebot genau das, wonach sie schon länger gesucht haben.

Das gesamte Sortiment stammt übrigens entweder aus dem Privatbestand der Familie Hübecker oder aus der früheren, eigenen Gärtnerei. „Ich bin beruflich viel gereist und hatte immer Spaß an schönen Dingen“, sagt Rolf Hübecker. Von unterwegs hat er viele Erinnerungsstücke mitgebracht. 

Es gibt aber auch Sachen, die er und seine Frau wohl niemals abgeben würde. „In unserer Wohnung stehen viele Dinge, an die wir persönliche Erinnerungen haben. Davon könnten wir uns nur schweren Herzens trennen“, sagt Rolf Hübecker.

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