Die Farbenpracht regiert

Langes Warten auf die Kinderprinzessin Lisa II.. Doch alles ging gut.

Tönisvorst. Trotz des trüben Wetters haben sich viele Tönisvorster pünktlich um 11.11 Uhr vor dem Rathaus versammelt. Allerdings tragen nur wenige ein Kostüm. Die Kinder des Kindergartens Marienheim sind hingegen passend zum Karnevalsmotto „Der Tönisvorster singt und lacht, jetzt regiert die Farbenpracht“ verkleidet.

Als Engel, Clowns, Indianer und Eishockeyspieler warten die Kinder geduldig vor dem Rathaus. Das Stürmen übernimmt das Prinzenpaar, es wird von der Prinzengarde, der KG Rot-Weiß Vorst und dem Tönisvorster Karnevals Komitee unterstützt. Thorsten I. und Melanie I. sollen für die Narren den Schlüssel des Bürgermeisters Thomas Goßen holen — und damit die Macht.

Der Schlüssel liegt aber im Safe der Sparkasse. Also wird der Verwaltungschef unter dem Jubel der Tönisvorster in einen überdimensionalen Fahrradkorb gesetzt und damit zur Sparkasse gefahren. Verkleidet wurde er von den Kindern mit einem bunten Hut und Pinseln.

Da die Kindergartengruppe allerdings in die Volksbank abbiegt und die Karnevalisten noch eine Ehrenrunde durch die Innenstadt drehen, stehen die Narren erst um 11.45 Uhr vor der Sparkasse. Und da stehen sie lange, denn die Kinderprinzessin ist nicht da. Diese soll den Schlüssel mit Prinzessin Melanie I. aus dem Tresor holen. Deshalb heißt es nun Warten. Nach einer halben Stunde verlagern alle Karnevalisten ihren Standort in die warme Sparkassenfiliale und die ersten Alternativ-Vorschläge werden gemacht. „Wir spielen hier noch etwas Musik, wenn sie dann noch nicht da ist, holen wir uns den Schlüssel selbst“, kündigt die Prinzengarde an.

Um kurz vor halb eins kommt sie dann aber doch noch und begrüßt die Tönisvorster mit lauten Klappertüt- und Helaurufen. „Die Kinderprinzessin war vorher noch Kindergärten besuchen, ein Termin hatte sich wohl verzögert. Sowas kann natürlich schon mal passieren“, sagt Mirko Klücken, Vorstandsmitglied des Tönisvorster Karnevals Komitees.

Dann beginnt das traditionelle Feilschen um den Rathausschlüssel. Prinz Thorsten I. kann sich daran nicht beteiligen. „Ich muss meine Stimme schonen, damit ich Sonntag wieder mit schreien kann“, erklärt er heiser.

Bürgermeister Goßen lässt sich von Melanie I. recht schnell überzeugen. Nach seinem ersten Einwand: „Der Schlüssel ist hier bestens verwahrt“, kann ihn Melanie I. mit dem Angebot: „Ein paar Tage Urlaub sind doch was Schönes“ für sich gewinnen.

Also machen sich die beiden Prinzessinnen auf den Weg nach unten in den Tresorraum. Lisa II. versucht die schwere Tür zu öffnen und schafft es gemeinsam mit der Hilfe von Melanie I.. Als die Kinderprinzessin aber die Tür aufzieht, klemmt sie dabei ihren Fuß ein. Eine kleine Pause wird eingelegt und der Fuß eingehend untersucht. Von dem Schock hat sie sich schnell erholt, tapfer steht sie auf und holt sich ihren Schlüssel aus dem Safe.

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