Die Chefin der Hülser Straße

Beate Jacobs ist nun offiziell in das Rektorenamt in St. Tönis eingeführt worden. Ein Porträt.

St. Tönis. Ihr Kindheitstraum ist längst eine Karriere: Lehrerin, Konrektorin, nun Schulleiterin — Beruf und Berufung von Beate Jacobs sind eng mit der Grundschule Hülser Straße verknüpft.

Die erste Sprosse auf der Karriereleiter hat Beate Jacobs genaugenommen mit ihrem Sohn genommen. „Als er hier eingeschult werden sollte, da kribbelte es auch bei mir wieder“, erzählt sie. Nach ihrem Referendariat in Aachen (Fächer Mathematik, Sport, Deutsch) und der ersten Stelle an einer Gladbacher Privatschule hatte Beate Jacobs eine Familienphase eingelegt. Sie wurde Mutter von zwei Kindern, gab in der Zeit danach Schülern Nachhilfe oder half hin und wieder in den Klassenzimmern der Privatschule aus.

1996 war das Jahr des beruflichen Neustarts. „Ich habe mich kurzerhand beim damaligen Schulleiter Jenner vorgestellt.“ Ihr Glück: Für Sport wurden Kräfte gesucht. Ihre Bewerbung hatte Erfolg. Die Zusage flatterte Anfang der Osterferien 1996 ein. „Für Sommer hatte ich die Stelle.“ Jacobs Einstieg erfolgte sogar schon im Mai, weil es personelle Engpässe an der Schule gab.

Weiter ging’s in Sieben-Jahres-Schritten — sieben Jahre Lehrerin, sieben Jahre Konrektorin an der Seite von Willi Kamp, der Anfang 2010 in den Ruhestand ging.

„Seine kompetente, ruhige Art hat einen wichtigen Einfluss auf mich und meine Arbeit genommen.“ Die Art der Zusammenarbeit möchte sie nun als seine offizielle Nachfolgerin mit dem Kollegium (22 Frauen, zwei Männer) fortsetzen, als Teamarbeiterin, die eigene Schwerpunkte setzt.

Bewegung ist dabei ein Schlüsselwort, sportlich und im übertragenen Sinne. „Ich komme im Kreis in viele Schulen, erlebe, wie viele Aufgabenfelder es gibt, in denen man kreativ sein kann. Neue Unterrichtsmethoden etwa. Durch Fortbildung behalte ich den Blick für das Neue“. Die Umsetzung in der eigenen Schule, das Schaffen besserer Bedingungen, das reizt sie an der neuen Aufgabe sehr. Mit ihrem Beruf habe sie sich einen Kindheitstraum erfüllt, sagt Beate Jacobs. „Ich habe mich ganz bewusst für die Primarstufe entschieden. Hier kann ich das Kind als Ganzes sehen, seinen Entwicklungsprozess begleiten.“

Diesen Ansatz verfolgt auch ihre Tochter, die auf Lehramt studiert. „Aber keine Primarstufe — sie will zeigen, dass dieser ganzheitliche Ansatz auch auf weiterführenden Schulen funktioniert.“

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