Einzelhandel Wie steht’s um Anrath?

Anrath. · Der Werbering möchte in einer Umfrage wissen, was die Anrather sich wünschen.

 Christof Grass (l.) und Detlef Pimperts vom Werbering präsentieren die aktuellen Flyer in der Fußgängerzone in Anrath.

Christof Grass (l.) und Detlef Pimperts vom Werbering präsentieren die aktuellen Flyer in der Fußgängerzone in Anrath.

Foto: Norbert Prümen

Die Frage, ob Anrath einen sogenannten Vollsortimenter erhalten könnte oder nicht, steht seit Längerem im Raum. Die Stadt Willich setzt sich dafür ein, einen Investor für einen solchen Supermarkt zu finden – denn derzeit gibt es in dem Willicher Stadtteil lediglich Discounter. Unterstützung erhält die Stadt jetzt vom Werbering Anrath. „Wir freuen uns, dass Verwaltung und Politik dieses Engagement zeigen und möchten sie unterstützen“, sagt Sascha Kain vom Vorstand des Anrather Werberings.

Dem Werbering liegt daran, den Ort attraktiv zu halten und für die Zukunft aufzustellen. Denn nur wenn Anrath eine ansprechende Innenstadt habe, könne Kaufkraft im Ort gehalten werden, und der Einzelhandel habe eine Chance zu überleben. Eine florierende Fußgängerzone wiederum mache den Ort lebens- und liebenswert: Niemand müsse in umliegende Städte fahren, wenn Anrath alles biete. Gerade für Senioren und Menschen, die nicht mobil sind, ein mehr als wichtiger Punkt.

Die Flyer wurden an
knapp 5000 Haushalte verteilt

Die Anrather Visionengruppe, die sich innerhalb des Werberings gegründet hat, überlegte, wie man sich für Anrath einbringen könnte, und entwickelte unter anderem einen Flyer mit der großen Überschrift „Was braucht Anrath?“. Die Antwort, die der Werbering darauf gibt, lautet „Mehr Frische! Mehr Leben! Mehr Zukunft!“. Die Mitglieder wünschen sich daher nicht nur einen Vollsortimenter, sondern auch einen anziehenden Wochenmarkt. Einmal in der Woche soll die Innenstadt zu einem bunten Markt werden, der noch einmal besondere Dinge von anderen Anbietern offeriert. „Es soll dabei mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit sein. Der Markt soll ein Treffpunkt für die Bürger werden und zudem berufstätigen Menschen die Möglichkeit bieten, über einen Wochenmarkt zu schlendern und einzukaufen“, betont Kain.

Auf dem knallroten, auffälligen Flyer hat die Visionengruppe dies alles beschrieben und fragt gleichzeitig die Anrather, ob sie sich ebenfalls einen Vollsortimenter und einen Wochenmarkt wünschen. Dafür können die Bürger auf der Rückseite des Flyers unterschreiben. Natürlich kann auch mit Nein geantwortet werden.

Mit Unterstützung des Fußballvereins SC Viktoria 07 wurden die Flyer an knapp 5000 Haushalte in Anrath verteilt. Zudem liegen sie bei verschiedenen Werberingmitgliedern aus. „Bislang haben wir über 1000 Rückmeldungen erhalten und würden uns natürlich freuen, wenn es noch mehr werden“, sagt Kain.

Es ist aber noch mehr geplant: In diesem Jahr möchten die Werberingmitglieder Kontakt zu den Marktbeschickern aufnehmen und gemeinsam überlegen, wie der Markt attraktiver gestaltet werden könnte. „Vielleicht kennt der ein oder andere Marktbeschicker wiederum jemand anderen mit einem besonderen Angebot, den wir ansprechen können, ob er Interesse hat, nach Anrath zu kommen“, sagt Werbering-Vorsitzender Christof Grass. Zudem will man an die Stadt herantreten und überlegen, ob der Markt zeitlich anders terminiert werden könnte, um auch Berufstätigen die Chance zu geben, dort einzukaufen.

Die Einbindung des Allee-Schulhofes für regelmäßige Events ist eine andere Idee des Werberings. „Wir machen uns Gedanken und wollen aktiv werden. Denn nur so können wir zusammen mit den Bürgern Anrath nach vorne bringen“, lautet der Tenor des Werberings.

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