„Der Schandfleck SVG-Tankstelle muss weg!“
Bürger und Politik sind sich uneinig, wie man dabei genau vorgehen soll.
St. Tönis. Das Thema regt die Leute auf — jedenfalls soweit sie Anwohner oder auch Politiker sind. Der Schandfleck in Gestalt der früheren SVG-Tankstelle am Westring beschäftigte am Donnerstag das Team der rollenden Redaktion. Was kann man tun, um die Situation zu verbessern? Wie gehen Sie mit dem üblen Bild um, das das Grundstück bietet?
„All unsere Bemühungen waren bislang umsonst“, ärgert sich CDU-Ratsherr Reinhard Bismanns. Er erinnert an den CDU-Stammtisch mit Bürgerversammlung Ende November 2012, als zumindest der Abriss des Schleppdaches besprochen wurde. „Zuerst reagierte die SVG positiv, lehnte eine Woche vor dem Termin dann aber den Abriss ab“, sagt Hans Murmels. Auch ein Besuch der SVG in Düsseldorf im Dezember 2013 hat nichts gebracht. „Dabei wäre es so einfach, die Fläche zur Parkfläche umzufunktionieren“, sagt Peter Langenfurth. Den plötzlichen Kehrtschwenk von Betreiber SVG verstehen diejenigen, die sich soviel Mühe gemacht hatten, bis heute nicht.
Auch die Anwohner sind nicht gut auf die Brache zu sprechen. „Der Schandfleck existiert seit 1998 — und nix ändert sich“, findet Benno Henschen klare Worte. Und ergänzt: „Natürlich, jetzt im Wahlkampf, das ist das Thema auf einmal wieder da.“ Von „fehlender Handhabe der Stadt gegen die SVG“ spricht Hans Schewe stellvertretend für seinen Sohn Roland, der vis à vis des Geländes wohnt. Einen „schönen Parkplatz“ wünscht sich Anwohner Josef Gomann anstatt des Gammel-Anblicks.
„Das ist eine Riesen-Sauerei“, schimpft Helmut Drüggen, CDU-Fraktions-Chef. Der Tankstellenbetreiber hinterlässt Altlasten und die Allgemeinheit soll dafür gerade stehen. Drüggen hat seine persönlichen Konsequenzen gezogen: „Ich tanke nicht mehr bei der SVG. Als Dienstleister sind die für mich gestorben.“
„So ist es“, sagt auch Rolf Seegers, Ratsherr der SPD und Anwohner. Er schlägt in die gleiche Kerbe. „Die vera. . . uns nur.“ Er schaue Tag für Tag auf das Gelände und ärgere sich. „Zu denen fahr’ ich nicht mehr tanken.“