Niersverband Neue Plattform bietet weiten Blick über den Nierssee

Neersen. · Niersverband und Stadt eröffneten eine Aussichtsplattform am Nierssee. Der See ist aber eingezäunt.

 Margit Heinz, Dietmar Schitthelm und Ulrich Otto vom Niersverband zeigen die Lage der Plattform auf einer Karte.

Margit Heinz, Dietmar Schitthelm und Ulrich Otto vom Niersverband zeigen die Lage der Plattform auf einer Karte.

Foto: Norbert Prümen

„Diese Plattform ist ein idealer Platz zum Rasten und Nachdenken und bietet den Menschen die Möglichkeit, einen Blick auf den Nierssee und damit auch auf die vielfältige Vogelwelt zu genießen.“ Mit diesen Worten gab der Vorstand des Niersverbandes, Prof. Dietmar Schitthelm, die neue hölzerne Aussichtsplattform am Bettrather Dyck, unmittelbar am Nierssee, jetzt frei.

Willichs Bürgermeister Josef Heyes, der mit Ulrich Otto, Leiter der Abteilung Abwasser beim Niersverband, bei der Eröffnung mit von der Partie war, ergänzte: „Mit dieser schönen neuen Aussichtsplattform wird gewährleistet, dass die Bürgerinnen und Bürger trotz der Einzäunung den Nierssee erleben können. Die Plattform passt sich schön in die Natur ein.“ Die Aussichtsplattform war gemeinsam vom Niersverband und der Stadt Willich geplant worden.

Der Nierssee, so schön und so harmlos er auch vielen Besuchern erscheint, er hat so seine Tücken und birgt diverse Gefahren, die in der Vergangenheit oftmals unterschätzt wurden. Deshalb hat der zuständige Niersverband den Nierssee in den vergangenen Wochen durchgängig mit einem Stabgitterzaun gesichert. Das war notwendig geworden, weil immer häufiger Unbefugte das Gelände um den See betreten hatten. Es gab Probleme mit Vandalismus, Schwarzangeln und unverbesserlichen Schwimmern. Dabei ist der Nierssee eine Betriebsstelle des Niersverbandes und Teil der Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk.

Der See hat zum einen sehr steile Böschungen, die bis 18 Meter abfallen und es an vielen Rändern unmöglich machen, wieder aus dem Wasser zu steigen. Außerdem wird dem See Sauerstoff zugeführt, damit er nicht biologisch kippt. Drei große Kreisel belüften den Nierssee, die häufig stehen, dann aber plötzlich wieder anlaufen.

Es werden noch Infotafeln
und Fahrradständer installiert

Das kann dann fatale Folgen haben: Halten sich Schwimmer im Bereich der Kreisel auf, können die Kreisel wie Schiffsschrauben wirken, die den Schwimmer entweder direkt verletzen oder durch den entstehenden Sog unter die Wasseroberfläche ziehen können. 20 große Begasungsmatten, vier mal vier Meter groß, werden von Tauchern in der nächsten Zeit im See installiert, die den See mit zusätzlichem Sauerstoff versehen werden. Ein weiteres Problem stellt die „Restverkeimung“ des Wassers dar. Sie ist zwar nicht lebensgefährlich, kann aber mindestens für Magen- und Darmprobleme sorgen.

Mit der Aussichtsplattform, die auch mit einer Bank ausgestattet ist, haben Fußgänger und Radler eine gute Gelegenheit, den See zu genießen. In den kommenden Wochen werden noch Informationstafeln und Fahrradständer installiert. Außerdem wird im Süden des Sees zum Lückenschluss ein weiterer Wanderweg gebaut. Damit steht  einer Umrundung des Sees nach einem entspannten Stopp an der Plattform nichts im Wege. Nur vor dem Betreten des Geländes warnen Niersverband und Stadt sehr eindringlich. Der Niersverband investiert insgesamt 270 000 Euro, davon allein 50 000 Euro für die Plattform, in Umzäunung, Plattform und Wanderweg.

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