Der Mann für alle Töne

Andreas Hammen spielt Jazz — und begleitet Choräle.

Der Mann für alle Töne
Foto: Too Funky

St. Tönis. Einmal in der Woche schnappt sich Andreas Hammen sein Rad und steigt damit in Duisburg-Hochfeld in die Bahn. Krefeld-Forsthaus ist seine Endstation. Von hier aus radelt der 50-Jährige das kurze Stück bis zur evangelischen Kirche an der Hülser Straße in St. Tönis.

Der Grund für die regelmäßige Fahrt über den Rhein: Andreas Hammen leitet den Posaunenchor der Gemeinde, der immer mittwochabends probt. Am Sonntag, 10 Uhr, feiert der Musiker im Rahmen des Gottesdienstes sein 20-jähriges Dienstjubiläum.

Der studierte Musiker aus dem Bergischen — geboren in Wuppertal, aufgewachsen in Solingen — kam durch „Mundpropaganda“ an diese Stelle. „Ein Kollege, der Kirchenchöre leitet, hat mich damals für den vakanten Posten empfohlen“, erzählt er der WZ. Am 22. März 1995 habe er den Vertrag unterschrieben und bereits die erste Probe geleitet.

Im Alter von 14 Jahren entdeckte er die Posaune für sich, nachdem er zuvor schon Klavier gespielt hatte. Die von ihm geleitete Musikgruppe hat derzeit zwölf Mitglieder. Einmal im Monat tritt das Ensemble öffentlich auf, entweder im Gottesdienst oder bei einem Konzert.

Neben Posaunen sind auch Trompeten und — in diesem Zusammenhang exotisch — sogar Saxofone zu hören. „Das ist deswegen etwas Besonderes, weil ein Posaunenchor normalerweise nur aus Blechbläsern besteht“, erklärt der Leiter. „Saxofone aber sind Holzblasinstrumente.“

Andreas Hammen scheint musikalisch für vieles offen, ist ein Mann für alle Töne. Während er in Gottesdiensten für festliche Ein- und Auszüge zuständig ist und mit seinem Ensemble die Gemeinde bei Chorälen begleitet, spielt er außerhalb des kirchlichen Dienstes als freiberuflicher Jazzmusiker in verschiedenen Bands. So ist er Mitglied der Formationen „Too Funky“ (Krefeld) und „Super Jazz“ (Düsseldorf).

Auch nach dem Gottesdienst an diesem Sonntag wird ein flotter Sound erklingen: „Zum anschließenden Kaffee spielen wir drei bis vier Jazzstücke“, verspricht Andreas Hammen.

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