Busunternehmer aus Schiefbahn Mobiler Dorfladen geht auf Tour

Schiefbahn · Ein Schiefbahner Unternehmer fährt mit umgebautem Überlandbus durch den Kreis Viersen.

 Steffen Colditz und Frank Koschatzky (v. l.) verkaufen in dem Bus Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen.

Steffen Colditz und Frank Koschatzky (v. l.) verkaufen in dem Bus Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen.

Foto: Omnibus Vertrieb West GmbH

. „Mobiler Dorfladen Lebensmittel“ ist auf dem Überlandlinienbus zu lesen. Wo sonst die Sitze zu finden sind, stehen Kisten voller Lebensmittel, Getränke und Toilettenpapier. Frank Koschatzky, Inhaber des Omnibus-Vertriebs West in Schiefbahn, hat aus einem seiner Busse einen fahrbaren Laden gemacht.

„Wir wollen einen gemeinnützigen Beitrag zur Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln leisten“, sagt Koschatzky. Viele Fahrzeuge stünden auf den Betriebshöfen und würden derzeit nicht genutzt. Das brachte den 54-Jährigen auf die Idee: Gemeinsam mit der Schiefbahner Firma Boeckels Nutzfahrzeuge wurde einer seiner Busse umgebaut, damit die Lebensmittel transportiert werden können. Für die kostenlose Beklebung des Busses sorgte die Firma Imagno Digital aus Krefeld, während sich das Kempener Unternehmen Kaas Frischdienst und der Handelshof in Mönchengladbach um die Versorgung mit Lebensmittel kümmern. Mit einer unbürokratischen Genehmigung räumte das Ordnungs-, Gewerbeaufsichts- und Gesundheitsamt des Kreises die letzte Hürde aus dem Weg.

„Wir wollen an der Aktion nichts verdienen, sondern einfach Hilfe leisten. Daher ist es toll, dass wir die Lebensmittel auf Kommission bekommen konnten. Was wir nicht verkaufen, geht zurück“, sagt Koschatzky.

Auch im Bus müssen die Kunden Abstand zueinander halten

Der Handelshof hat für den mobilen Dorfladen ein Sortiment an Lebensmitteln zusammengestellt, die dem eines kleinen Ladens entspricht, allerdings ohne Produkte, die eine Kühlung benötigen. Die Palette reicht von H-Milch über Eier und Margarine bis hin zu Konserven, Nudeln, Süßigkeiten und Reis. Beim Einkauf im wird genauso auf Abstand und begrenzte Personenzahl im Bus geachtet wie in jedem Lebensmittelgeschäft. Jeder Einkäufer muss eine Tasche mitbringen. Tüten gibt es im mobilen Dorfladen nämlich nicht.

Am Steuer sitzt Koschatzky selbst, begleitet wird er von seinem Kollegen Steffen Colditz. Eigens für den mobilen Dorfladen richtete der 54-Jährige die Facebook-Seite „Mobiler Dorfladen“ ein. Dort kann jeder den Streckenverlauf mit Angabe der Uhrzeiten einsehen, wobei er vor allem das Hinterland des Kreises Viersen anfährt, also ländliche Gegenden von Nettetal, Schwalmtal und Viersen. „So wissen die Bürger genau, zu welcher Tageszeit wir wo stehen“, sagt Koschatzky.

Er ist gespannt, wie das neue Angebot aufgenommen wird. Sicher ist er sich schon jetzt, dass es eine Hilfe für etliche Menschen sein wird. tre

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