Nebengebäude im Sport- und Freizeitzentrum DJK/VfL Willich übernimmt die Bauherrschaft

Willich. · Der DJK/VfL Willich möchte den Bau des Nebengebäudes am Sportzentrum beschleunigen.

Am geplanten Standort des neuen, zweigeschossigen Hauses mit Lager-, Gymnastik- und Aufenthaltsräumen befindet sich derzeit noch ein Erdwall.

Am geplanten Standort des neuen, zweigeschossigen Hauses mit Lager-, Gymnastik- und Aufenthaltsräumen befindet sich derzeit noch ein Erdwall.

Foto: Wolfgang Kaiser

Da nicht alle Abteilungen des DJK/VfL Willich den zweiten Kunstrasenplatz im Sport- und Freizeitzentrum nutzen werden, blieben kritische Stimmen nicht aus, als sich 63 Vereinsdelegierte zu einer außerordentlichen Versammlung trafen. Der Verein mit seinen rund 2400 Mitgliedern soll für das neue Nebengebäude, das 2019 zwischen Rasenplatz und zweitem Kunstrasen entstehen soll, als Bauherr tätig werden – wodurch das Projekt schneller realisiert werden könnte.

Bei 13 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen stimmten die Delegierten dafür. Die Idee dieses Vorgehens hatte Willichs Kämmerer Willy Kerbusch. Da für solche Arbeiten – Ausschreibungen oder Bauüberwachung – personelle Ressourcen bei der Stadt nicht vorhanden seien, sollte schnell ein Ersatz gefunden werden. Zumal Anfang 2019 wegen der Realisierung des Kunstrasens die Baustraße fertig sein wird, die auch für die Errichtung des Nebengebäudes genutzt werden könne.

„Wir sind davon selbst etwas überrollt worden“, sagt DJK/VfL-Vorsitzender Helmut Frantzen. Die Beschlüsse der Versammlung seien nur unter dem Vorbehalt erfolgt, dass die Stadt wie zugesichert auch tatsächlich die gesamten Neben- und Baukosten letztendlich übernimmt. Das wird auch ein Thema im nichtöffentlichen Teil der Hauptausschuss-Sitzung am heutigen Mittwoch sein.

Was ist der Hintergrund des Nebengebäudes? In erster Linie sollen die Wege für die Fußballer und andere Außen- und Freizeitsportler samt Schülern auf und an den drei Fußballplätzen kürzer werden. Außerdem fehlt es im Sport- und Freizeitzentrum an öffentlichen Toiletten. Hinzu kommt, dass die sanitären Anlagen, die Lagerkapazitäten und die Nebenräume in der Jakob-Frantzen-Halle am Eingang zum Sportzentrum für den Betrieb nicht mehr ausreichen.

Die erste Planung des externen Architekten Lothar Müller, der früher selbst im Willicher Bauamt tätig war, liegt vor. Jetzt folgt der Bauantrag, mit dessen Genehmigung aber in Kürze zu rechnen ist. Für den DJK/VfL Willich wird André Loosen, Rugby-Abteilungsleiter des Vereins, die Gesamtkoordination übernehmen. Unterstützt wird Loosen von Franz Magon vom städtischen Grünflächenamt.

Für den Bau will der DJK/VfL zunächst einen Kredit aufnehmen

Das Gebäude soll in zwei Geschossen mit einem Flachdach teilweise in einen Wall zwischen Rasen- und neuem Kunstrasenplatz gesetzt werden. Unten sind unter anderem öffentliche Toiletten, Sanitätsraum mit Defibrillator, Schiedsrichterraum sowie eine kleiner Lagerraum für die Außengeräte vorgesehen. In der Etage darüber soll vor allem ein multifunktionaler Raum entstehen, der zu einer kleinen Gymnastikhalle oder bei Turnieren oder anderen Sport- und Schulfesten zu einem Aufenthaltsraum umfunktioniert werden kann.

Ein Bauherr muss sich auch um die Finanzierung kümmern: Mit weiteren Gegenstimmen und Enthaltungen stimmten die Delegierten dafür, dass zunächst einmal so schnell wie möglich der Hauptvorstand des DJK/VfL nach Prüfung etwaiger Fördermittel einen 250 000-Euro-Kredit zu günstigen Konditionen aufnehmen soll. Außerdem wurde mehrheitlich beschlossen, dass im Falle von unkalkulierbaren Mehrkosten die Pauschale, die jede Abteilung an den Hauptverein zu zahlen hat, zunächst einmal von 1,80 auf 2,20 Euro je Mitglied und Monat angehoben wird. Diese Umlage war vor geraumer Zeit schon einmal erhöht worden, nachdem sich der DJK/VfL über einen Zeitraum von zehn Jahren verpflichten musste, zu den Kosten des zweiten Kunstrasens (1,2 Millionen Euro) insgesamt 100 000 Euro zuzuschießen.

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