Willich Der beste Mechatroniker im Jahr 2015 kommt aus Willich

Martin Kempkens hat seine Meisterprüfung zum Kfz-Mechatroniker als Bester im Land NRW bestanden. Auch bundesweit liegt er unter den Top 20.

Willich: Der beste Mechatroniker im Jahr 2015 kommt aus Willich
Foto: HWK Düsseldorf

Willich/Düsseldorf. In der Düsseldorfer Stadthalle nahmen am Wochenende 1028 Absolventen des Meisterprüfungsjahrgangs 2015 ihre begehrte Urkunde entgegen. Die Düsseldorfer Meisterfeier ist mit 3000 Gästen die größte Saalveranstaltung des deutschen Handwerks. Unter den 1028 Absolventen war auch Martin Kempkens aus Willich. Er gehört zu den 20 besten Absolventen landesweit.

Nein, vorgezeichnet war der spätere Weg von Martin Kempkens nicht. Denn nach dem Abitur im Jahr 2002 studierte der gebürtige Gelderner Kempkens, der heute in Willich lebt, erst einmal mehrere Semester Forstwissenschaften, bevor er 2006 den Schritt ins Handwerk wagte. „Ich habe bei der Herbrand GmbH in Geldern bis 2009 meine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker absolviert. Aufgrund meiner formalen Qualifikation konnte ich die Lehrzeit auf drei Jahre verkürzen“, erzählt Kempkens.

Dass der Wechsel von der Hochschule ins Handwerk eine gute Entscheidung war, zeigte der junge Mann bereits bei der Gesellenprüfung: Von der Kreishandwerkerschaft Wesel wurde er 2009 als Innungsbester in seinem Gewerk ausgezeichnet. Das hätte ihn dazu motivieren können, direkt den Meister anzuschließen — aber Martin Kempkens wollte das Handwerk erst einmal erleben. „Mir war wichtig, erst einmal Berufserfahrung als Geselle im Betrieb zu sammeln und mir dann über meinen weiteren Werdegang klar zu werden. Deshalb habe ich die Meisterschule nicht direkt im Anschluss an die Berufsausbildung absolviert.“

Die Entscheidung für die Meisterschule der Düsseldorfer Handwerkskammer traf der Fahrzeugbewerter bei der Dekra Automobil GmbH in Düsseldorf schließlich im Jahr 2012 und trat seine Meisterfortbildung in Teilzeit an. Durch die Abendschule habe er die Möglichkeit gehabt, weiterhin für seinen Arbeitgeber tätig zu sein und die Meisterschule parallel zu absolvieren — das sei sinnvoll, um im Beruf verankert zu bleiben, betont er. „Sehr vorteilhaft für die Meisterschüler war die Flexibilität der Dozenten. Alle haben Rücksicht auf die Berufstätigkeit genommen. Es war kein Problem, wenn man hin und wieder später erschien, da beispielsweise mein regulärer Dienst um 17 Uhr und die Spätschicht um 18 Uhr endeten, die Kurse aber bereits um 17 Uhr begannen.“

Auch an die Prüfungssituation erinnert sich der Kfz-Mechatroniker gern zurück. „Die Situationsaufgaben bestanden darin, an zwei Fahrzeugen anhand von Kundenbeanstandungen Fehlerdiagnose vorzunehmen. Eine dieser Arbeitsaufgaben wurde durch ein fiktives Kundengespräch mit Vor- und Nachbereitung erweitert. Zum Abschluss fand noch ein Fachgespräch statt, das locker an eine der Arbeitsproben anknüpfte und sich zusätzlich noch auf grundlegende kaufmännische Themen bezog.“

Auch wenn die Meisterschule direkt für die Selbstständigkeit qualifiziert: Auch als jahresbester Meister strebt der Dekra-Mitarbeiter zunächst keine unternehmerische Tätigkeit an. „Derzeit sieht es nicht so aus, da der Markt übersättigt scheint und es schwer wäre, etwas Neues zu etablieren. Eine Übernahme eines bestehenden Betriebes steht auch nicht in Aussicht. Kategorisch ausschließen würde ich es allerdings nicht“, sagt Kempkens und blickt gelassen in die Zukunft. Red

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