Tönisvorst Der Alte im neuen Roman aus Vorst

Autor Sebastian Thiel hat zum 50. Todestag des Altkanzlers den Thriller „Das Adenauer-Komplott“ veröffentlicht.

Tönisvorst: Der Alte im neuen Roman aus Vorst
Foto: Kurt Lübke

Vorst. Es geht ins Jahr 1944. Maximilian Engel, einst angesehener Oberleutnant der Luftwache, wird von Gestapo-Männern festgenommen, die ihn zur Kölner Gestapo-Einrichtung bringen, dem EL-DE-Haus. Dort trifft er auf Konrad Adenauer, der ebenfalls in den Kellerzellen sitzt.

Und genau diese Begegnung verändert sein Leben, denn er soll dem ehemaligen Bürgermeister von Köln zur Flucht verhelfen. Damit setzt er etwas in Gang, dass den Lauf der Geschichte verändern wird.

Spannend und brisant geht es im neuen Politthriller von Sebastian Thiel zu. Unter dem Titel „Das Adenauer-Komplott“ hat er einen Kriminalroman geschaffen, der den Leser nicht mehr loslässt.

Adenauer--Zitat, das Autor Sebastian Thiel in sein Buch hat einfließen lassen

„Der Verlag kam im vergangenen Jahr auf mich zu und hatte die Idee, ob ich nicht anlässlich des 50. Todestages von Adenauer, der am 19. April 1967 starb, ein Buch schreiben könnte“, berichtet der Vorster Autor. Kaum stand die Anregung im Raum, da ratterten auch schon die Gedanken in Thiels Kopf.

Ihm schwebte ein Krimi vor. Er entwarf seine Figuren und begab sich auf die Recherche, die ihn nach Köln führte. Der 33-Jährige besuchte Heimathäuser und Museen, darunter auch das EL-DE-Haus. „Ich habe in diesem ehemaligen Gestapo-Haus eine Führung mitgemacht. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, sich dort im Keller die Zellen anzusehen und zu wissen, dass es unter dem Keller einst einen zweiten, noch tiefer gelegenen gab, der heute aber zu ist“, berichtet Thiel.

Einen Monat dauerten seine Nachforschungen an, zu denen auch die Auseinandersetzung mit Biographien von Adenauer gehörten, dann ging es im heimatlichen Büro mit Blick in den Garten ans Schreiben.

Ein Zitat des ersten Bundeskanzlers der BRD beeindruckte Thiel dabei so sehr, dass er es in seinem Buch vorstellte. Dort ist nun der Satz zu lesen: „Nehmen Sie de Menschen, wie se sind. Andere jibt et nich.“

In diesem Satz spiegle sich der Ultra-Pragmatiker Adenauer absolut wieder, bemerkt der Vorster. „Es war das erste Zitat, das mit ins Auge gefallen war und mit dieser Aussage habe ich mit dem Schreiben gestartet“, fügt Thiel an.

Drei Monate arbeitete er seinem Werk und begleitete seine Protagonisten durch Freud und Leid. Wobei Thiel am liebsten schreibt, wenn andere schlafen. Denn dann stören weder Telefonrufe noch Mails die Arbeit. „Mir hat die Arbeit am Adenauer-Komplott viel Spaß gemacht. Mir fiel der Abschied richtig schwer, als es fertig war“, meint Thiel.

Die Leser können sich indes auf 311 Seiten voller Spannung und unerwartete Wendungen freuen.

Sebastian Thiel über die intensive Recherche- und Schreibzeit

In der Buchszene ist Thiel inzwischen ein bekanntes Gesicht. Schrieb der gelernte Fachinformatiker am Anfang noch parallel zu seinem Beruf, so änderte sich dies vor acht Jahren. Er wagte den Sprung in die reine Autorenwelt und machte sich als freiberuflicher Autor selbstständig. Unter seinem eigenen Namen sind bis jetzt 16 Bücher entstanden, die in den unterschiedlichen Genres spielen und verschiedenste Themen behandeln. Die Palette reicht vom Noir-Krimi bis zu Satirischem. Dazu schreibt der Vorster unter einem Pseudonym erotische Werke, von denen es schon weit über 40 Bücher gibt.

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