Jahreshauptversammlung des Ortsvereins Dem Roten Kreuz gehen in Willich die Ehrenamtler aus

Willich · Zehn Mitglieder haben ihre Tätigkeit beim DRK-Ortsverein in den zwei Corona-Jahren beendet. Und nun soll ab 2027 noch eine Notfallsanitäter-Pflicht kommen.

 Die DRK-Ortsgruppe ehrte bei ihrer Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder, ist aber derzeit von Sorgen geplagt.

Die DRK-Ortsgruppe ehrte bei ihrer Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder, ist aber derzeit von Sorgen geplagt.

Foto: Norbert Prümen

(barni) Den DRK-Ortsverein Willich plagen derzeit Sorgen: Während der vergangenen zwei Jahre hat er knapp zehn aktive Mitglieder verloren. Außerdem soll zum 31. Dezember 2026 die Besetzung der Rettungswagen geändert werden. Ein Platz im Rettungswagen muss dann von einem Notfallsanitäter besetzt werden. „Einige von uns haben diese Qualifikation, aber für einen Ehrenamtler wird es künftig nicht mehr zu schaffen sein, sich das Wissen einer dreijährigen Berufsausbildung anzueignen“, klagte der Vorsitzende Sven Möllenbrink. Zurzeit verfügt der Ortsverband über 25 aktive Ehrenamtler.

Zur Jahreshauptversammlung im Niederheider Hof waren auch die Stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Poetsch (Grüne) und der FDP-Vorsitzende Hannes Zühlsdorff gekommen, später ließ sich auch Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) blicken. Poetsch sagte zu den Versammelten: „Sie sollten sich für die geleistete Arbeit schon mal selber auf die Schulter klopfen.“ Tätliche Angriffe auf Rettungskräfte bezeichnete sie als nicht hinnehmbar. Nach dem schlechten Abschneiden der FDP bei der Wahl hat der Vorsitzende Hannes Zühlsdorff den Humor noch nicht verloren: „Gut zu wissen, dass sich in diesem Raum Menschen befinden, die Wiederbelebung leisten können“, scherzte er, bevor er die Arbeit des DRK lobte.

Die Willicher DRKler hatten nach der Flutkatastrophe eine Woche Basishilfe geleistet. Sven Möllenbrink weiß seitdem, was Mangel an Material bedeuten kann. Und wie wichtig Arbeitgeber sind, die ihre Mitarbeiter für Einsätze beim DRK freizustellen. „Wir sind endlich nicht mehr obdachlos“, freute sich Christoph Seffern von der Bereitschaftsleitung über die neue Geschäftsstelle in Anrath. Was er beklagte: „Die natürliche Personalfluktuation konnte nicht ausgeglichen werden.“ Markus Schulze, Bereichsleiter der „Blaulichtfraktion“, setzt auf Interessierte, die sich vorstellen können, den Willicher Ortsverein zu verstärken und über 02156/1202 oder [email protected] Kontakt aufnehmen können.

Weiterentwickelt werden soll das Angebot der Kinderbetreuung in Anrath. Hier beschäftigt der Ortsverein sieben Erzieherinnen. Noch werden nicht alle Anforderungen erfüllt, die eine reguläre Kita erfüllen muss.

Folgende langjährige Mitglieder wurden geehrt: Sandra Kerkmann und Benjamin Hemmelrath – er wurde zum Schriftführer gewählt – sind seit fünf Jahren dabei, Lucas Greiner seit zehn Jahren. Markus Wenzel wurde für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt, Stefan Lienen und Rosi Faßbender für 30 Jahre, und Heinz-Dieter Kiwitz gehört dem Ortsverein seit 55 Jahren an.

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