Willich De Bütt: Beim Schwimmkurs wird es eng

Die CDU kritisiert Unsicherheiten wegen Planungen für die Belegung der Bütt-Becken. Doch die Planungen sind notwendig.

Willich: De Bütt: Beim Schwimmkurs wird es eng
Foto: Stadt Rheinberg

Willich. Diese Presseerklärung gibt Rätsel auf: „Die Willicher CDU-Fraktion möchte, dass das vielfältige Angebot an Schwimmkursen im Willicher Schwimmbad De Bütt erhalten wird“, heißt es darin. „Planungen für die Belegung der Schwimmbecken dürften nicht zu Unsicherheit bei den engagierten Schwimmtrainern führen“, so der Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges. Er kündigt an, den neuen Bad-Leiter Philipp Bauknecht in die Fraktion einzuladen.

Doch worauf bezieht sich die CDU? Gibt es in der Bütt nicht genügend Schwimmkurse? Oder soll die Zahl der Kurse reduziert werden? All dies lassen die Christdemokraten offen. Sie zitieren lediglich eine Studie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), der zufolge die Hälfte der Grundschulkinder nicht richtig schwimmen kann, weil es zu wenige Kurse gibt. „Wir möchten, dass alle Willicher Kinder in De Bütt schwimmen lernen können“, so die CDU. Und weiter: „Es gibt in Willich eine große Angebotsvielfalt an guten und günstigen Kursen, von individuellem Unterricht bis hin zu kleinen und mittleren Gruppen. Gerade kleine Gruppen werden den Ansprüchen der Kindergartenkinder und Grundschüler gerecht.“

Dem wird sicher niemand widersprechen. Erst recht nicht Bütt-Leiter Philipp Bauknecht. Auf Nachfrage erfuhr die WZ von ihm, dass bei ihm weit mehr als 100 Schwimmkurse angeboten werden. Davon 17 in städtischer Trägerschaft. Den Rest bieten private Lehrer und Schwimmschulen an. Und genau hier beginnt auch das Problem.

„Wir sind das einzige Bad in der Region, das solche Angebote von Schwimmschulen kostenlos zulässt“, berichtet Bauknecht. Denn teilweise finden diese Kurse ohne Rücksprache mit der Badleitung im öffentlichen Bereich statt. Folge: Nicht nur Willicher, sondern auch auswertige Anbieter — etwas aus Krefeld — sind in der Bütt vertreten.

Das führt laut Bauknecht an manchen Tagen zu ganz erheblichen Kollisionen mit normal zahlenden Badegästen. Was durchaus wörtlich zu verstehen ist: Samstags vor allem tummeln sich im Lehrschwimmbecken derart viele Schwimmschüler, dass kaum Platz für die übrigen Badegäste bleibt. „Es hat deshalb viele Beschwerden gegeben“, berichtet der Bütt-Leiter, der die drangvolle Enge bei einem Test mit der eigenen Tochter (2) selbst erlebt hat. Und er verweist auf allein sieben Schwimmschulen, die samstags das Becken nutzen.

„Wir haben hier kein Bad nur für Schwimmschulen“, betont Bauknecht. Andererseits wolle man versuchen, alle unterzubringen. Deshalb habe man in der Bütt das „Projekt Beckenbelegung“ gestartet: Sämtliche Anbieter wurden angesprochen, um exakt festhalten zu können, wer wann welchen Kurs anbietet. Ziel der Befragung war es, zu mehr Flexibilität in den Beckenzeiten zu kommen.

„Wir haben alle berücksichtigt, die sich zurückgemeldet haben“, berichtet Bauknecht. Teils seien ihnen andere Übungszeiten angeboten worden. Denn nach den Sommerferien wolle man immer die Hälfte des Lehrschwimmbeckens für die normalen Badegäste zur Verfügung halten. Die Schwimmkurse könnten dann in der anderen Hälfte, die nochmals aufgeteilt werde, stattfinden.

„Wir wollen keine Beckenzeiten kürzen“, hebt Philipp Bauknecht hervor. Aber eine Überbelegung auf Kosten der zahlenden Badegäste sei nicht länger hinzunehmen.

Cornelia Heyes, die in Willich eine Schwimmschule betreibt und jeden Tag in der „Bütt“ arbeitet, kann mit der Änderung leben. Zwar sei sie in den Zeitangeboten künftig eingeschränkt. Dafür aber stehe ihr nun ein Beckenbereich für die Kurse allein zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil aus ihrer Sicht: „Alle Anbieter müssen sich nun an die gleichen Regeln halten.“

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