Das große Reinemachen in der "Bütt"

Das Willicher Bad ist bis nach Weihnachten geschlossen. Vier Millionen Liter Wasser müssen bewegt werden.

Willich. Auf dem bunten Handtuch liegt eine Hand voll blauer Schlümpfe. "Die waren abgetaucht", sagt Simone Küppers, Leiterin des Freizeitbads "De Bütt". Jetzt sind die kleinen Mützenträger aber wieder ans Licht geholt worden: Bei der Grundreinigung des Vario-Beckens kamen sie unter dem Hubboden zum Vorschein.

Jedes Jahr im Dezember schließt die Bütt für zwei bis drei Wochen, um den großen Hausputz zu halten und kleinere Reparaturen in Angriff zu nehmen. "Der Zeitpunkt hat sich bewährt, denn in der Phase vor Weihnachten gehen unsere Besucherzahlen ohnehin zurück", berichtet Simone Küppers. Nicht nur das Schwimmbad selbst, sondern auch der Saunabereich wird dann einer gründlichen Reinigung unterzogen. "Wir müssen dafür auch die Sauna schließen, denn teilweise stellen wir den Strom ab. Und laut kann es auch werden."

Wie zur Bestätigung dröhnt eine Testdurchsage über die Lautsprecher-Anlage durch die leere Halle. Am Samstag hallt es besonders, denn im Sportbecken ist kein Wasser mehr. "Sonntag um 22 Uhr haben wir mit dem Abpumpen begonnen, Montagnachmittag waren wir fertig", sagt Küppers. Alle Becken werden auf diese Weise geleert und dann gründlich gesäubert - auch unter den Hubböden im Sport- und im Vario-Becken, die dafür über Reinigungsklappen verfügen.

Sämtliche Bütt-Beschäftigte wuseln in diesen Tagen mit Schrubbern umher, denn zusätzliche Reinigungskräfte werden nicht engagiert. "Wir haben aber die Handwerker im Haus", informiert Simone Küppers. Ob Maler, Fliesenleger, Spezialfirmen für Bädertechnik oder der Tüv - Mitarbeiter von rund zehn Firmen gehen noch bis Weihnachten im Schwimmbad ein und aus.

Übers Jahr ist der normale Reinigungstag immer montags. Doch viele Teile können dann mit Schrubber und Lappen gar nicht erreicht werden. So zum Beispiel die dicken Lüftungsrohre an der Decke, die ebenso gesäubert werden müssen wie der Unter-Wasser-Bereich der roten Rutsche. Dort müssen zudem kleinere Schäden ausgebessert werden - das Bad ist immerhin 16Jahre alt.

Duschköpfe entkalken, kaputte Lampen auswechseln, Filter und Überlaufrinnen säubern, Theke streichen, Fliesen reparieren, Kleiderbügel in Reinigungslauge legen, Saunabänke austauschen - die Liste der anstehenden Arbeiten ist schier endlos. "Zusätzlich installieren wir über den Freizeitbecken neue Strahler, um verschiedene Lichteffekte erzeugen zu können", sagt Küppers und deutet nach oben: "Das ist so hoch, da kommen wir nur mit einem Gerüst dran."

Schon um 8 Uhr morgens beginnen die Arbeiten, der Spätdienst verlässt erst am Abend die Halle. "Es ist viel zu tun. Schließlich haben wir im übrigen Jahr nur Neujahr und Ostersonntag zu", sagt die Bütt-Leiterin dazu.

Insgesamt müssen in den Reinigungswochen mehr als vier Millionen Liter Wasser bewegt werden. "Die kippen wir natürlich nicht weg, das wäre viel zu teuer." Vielmehr wird das Wasser zwischen den verschiedenen Becken und den so genannten Schwallwasser-Behältern im Keller hin und her gepumpt - und am Ende wieder erwärmt und in die Becken zurück geleitet.

Doch so weit ist es noch lange nicht: Erst am Montag nach Weihnachten macht das Bad wieder auf. Zeit genug also für Bütt-Mitarbeiterin Marion Hinz-Hehner, im Vario-Becken unter dem Hubboden weiter nach abgetauchten Schlümpfen zu suchen.

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