Siegel für action medeor Das Erbe für den guten Zweck

Tönisvorst · action medeor erhält das Siegel „In guten Händen“. Es soll für Orientierung und Transparenz beim Thema gemeinnütziges Vererben sorgen

 Damit es keine Missverständnisse gibt, sollten Erblasser ihre Wünsche genau formulieren.

Damit es keine Missverständnisse gibt, sollten Erblasser ihre Wünsche genau formulieren.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Mit einem neuen Erbschaftssiegel möchte das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor zusätzliches Vertrauen schaffen in Zusammenhang mit dem Thema Testamentsspenden. „Die Leute sollen wissen, dass wir mit ihren Geldern transparent umgehen“, erklärt Pressesprecher Markus Bremers.

Bereits vor einigen Jahren habe sich die Tönisvorster Hilfsorganisation der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ angeschlossen. Unterschiedlichste gemeinnützige Organisationen seien daran beteiligt, so Bremers. „Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Thema gemeinnütziges Vererben mehr Aufmerksamkeit zu geben.“ Das neue Erbschaftssiegel sei an enge Kriterien geknüpft (siehe Info-Kasten). Auch action medeor unterziehe sich jährlich Prüfungen, ob diese eingehalten werden.

„Die 22 Organisationen und Stiftungen, die dieses Siegel tragen, haben sich klaren ethischen Richtlinien verpflichtet“, sagt auch Linda Drasba. Die 54-Jährige kümmert sich bei action medeor um Nachlässe und berät Menschen, die der Gesundheitsorganisation einen Teil ihres Erbes hinterlassen möchten.

„Viele Menschen wollen auch nach ihrem Tod noch Gutes tun und bedenken gemeinnützige Organisationen in ihrem Testament. Uns ist es wichtig, den Menschen, die uns über den Tod hinaus ihr Vertrauen schenken, Sicherheit zu geben“, sagt Drasba.

Auch Menschen, die sich über das gemeinnützige Vererben erstmal nur informieren möchten oder nachträglich Änderungen in ihrem Testament vornehmen wollen, könnten sich bei den erbschaftssiegeltragenden Organisationen und Stiftungen sicher fühlen, verspricht Linda Drasba.  „Dabei geht es nicht um das große Vermögen.“ Auch kleinere Zuwendungen könnten die Arbeit gemeinnütziger Organisationen unterstützen.

Vielfach seien die potenziellen Spender daran interessiert, dass der eigene Nachlass nach dem Ableben in ein bestimmtes Projekt des Hilfswerks fließe. „Häufig kommen Menschen mit konkreten Vorstellungen zu uns“, sagt Markus Bremers. „Sie fragen beispielsweise, ob wir ein Projekt haben zu Mutter-Kind-Gesundheit oder zu Trinkwasserhygiene. Wir helfen dann, das Testament entsprechend zu formulieren.“ (Siehe Info-Kasten) Dazu arbeite man auch mit einem Fachanwalt für Erbrecht zusammen.

Die Notwendigkeit eines Erbschaftssiegels ergebe sich keinesfalls daraus, dass zuvor Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit von action medeor bestanden hätten. „Wir hatten keinen Problemdruck, vielmehr geht es uns darum, nochmal einen Qualitätsstandard einzuziehen und mehr auf das Thema ‚Erbe für den guten Zweck‘ aufmerksam zu machen“, sagt Bremers. Dazu sei die Initiative sehr gut geeignet.

„Es gibt so eine gebündelte Kommunikation und regelmäßige Umfragen zu Testamentsspenden.“ Zuletzt hatte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ im Januar eine Studie veröffentlicht. Demnach könne sich fast jeder dritte Deutsche ab 50 Jahren vorstellen, sein Erbe, oder zumindest einen Teil davon, einer gemeinnützigen Organisation zukommen zu lassen.

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