Vereinsleben Das Akkordeonorchester St. Tönis gestaltet die musikalische Zukunft

St. Tönis · Beim Akkordeon-Orchester 1957 St. Tönis sind nicht nur die Proben wieder angelaufen. Mit neuer Musikpädagogin, YouTube Kanal und vielen Ideen läuft das Musikjahr unter Corona wieder an.

 Tina Tarnawa, Oliver Schieren und Michaela Bürcks (v.l.) blicken optimistisch in die Zukunft des St. Töniser Akkordeonorchesters.

Tina Tarnawa, Oliver Schieren und Michaela Bürcks (v.l.) blicken optimistisch in die Zukunft des St. Töniser Akkordeonorchesters.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

. Mehr als 300 Mitglieder zählt das Akkordeon-Orchester St. Tönis bereits. Es könnten in Kürze noch mehr werden, denn der Verein erweitert sein Portfolio um etliche attraktive Angebote, die nach den Sommerferien starten. Möglich wird dies durch einen Neuzugang im Musiklehrerbereich. „Als perfekte Bereicherung“ beschreibt dies der 1. Vorsitzende Oliver Schieren.

„Wir haben das Glück, dass wir Tina Tarnawa als hervorragend ausgebildete Musiklehrerin, Dirigentin und Musikerin für uns gewinnen konnten“, sagt Schieren. Die gebürtige Dortmunderin, die am Hohner-Konservatorium in Trossingen studiert hat und zusätzlich gerade noch den „Bachelor of Arts Musikerziehung“ am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück ablegt, liebt und lebt Musik von Kindesbeinen an. „Mit anderthalb Jahren habe ich meine erste Mundharmonika bekommen und mit sechs Jahren das Akkordeon spielen angefangen. Mein Wunsch war es immer Musiklehrerin zu werden“, sagt Tarnawa.

Genauso war es der Wunsch der 26-Jährigen, wieder nach NRW zurückzukommen – und das hat nun geklappt. Die Stelle beim Akkordeon-Orchester ist zunächst auf zwei Tage pro Woche ausgelegt, aber „wir würden es gerne als Vollzeit ausbauen“, blickt Schriftführerin Marie-Luise Meier in die Zukunft. Zunächst ist geplant, Eltern-Kind-Gruppen ins Leben zu rufen. Das fängt mit dem Baby-Musikgarten von sechs bis 18 Monaten an. Dem folgen der Musikgarten 1 und 2. Ersterer richtet sich an Kinder von 18 Monaten bis drei Jahre, der zweite an Kinder bis vier Jahren. Die Kurse sollen montags und dienstags im Vormittags- wie auch Nachmittagsbereich angeboten werden. Es sind jeweils 30 Minuten mit Begleitperson, wobei der Musikgarten 2 dann schon über 45 Minuten läuft.

„Es geht in erster Linie darum, den Kindern ein Gefühl für Rhythmus zu geben und ihnen Kinderliedgut näherzubringen. Rasseln und Tücher kommen unter anderem spielerisch zum Einsatz“, informiert Tarnawa, die bereits in diesem Bereich Erfahrung hat und daher weiß, wie erstaunt manche Eltern sind, wenn sie erleben, was es für ein Kleinkind bedeutet Musik zu erfahren. Für Kinder von vier bis sechs Jahren schließt sich die auf zwei Jahre ausgelegte musikalische Früherziehung ohne Begleitperson an. Die Kinder lernen verschiedene Instrumente kennen, darunter im zweiten Jahr auch die Melodica und die Mundharmonika.

Vor dem Hintergrund, dass Thomas Wasser, wie bereits im vorigen Jahr angekündigt, aus privaten Gründen seine Tätigkeiten als Dirigent und Akkordeonleiter niederlegt, übernimmt Tarnawa auch dessen Aufgaben. Andre Lutter ist indes nach wie vor in Sachen Kooperation mit der Grundschule Hülser Straße aktiv. Auch die Kooperationen mit den Kitas laufen weiter.

Dass die normalen Proben, natürlich unter einem entsprechend vom Verein konzipierten und vom Ordnungsamt sowie Krisenstab abgesegneten Hygienekonzept, wieder laufen, erfreut alle. „Auch wenn alles unter den Schutzmaßnahmen läuft, so ist es doch ein Stückchen Normalität“, so Michaela Bürcks, 2. Vorsitzende des Vereins.

Da zurzeit keine Konzerte stattfinden können, hat das Akkordeon-Orchester einen YouTube-Kanal eingerichtet, auf dem Mitschnitte von Konzerten zu hören sind. Das Ensemble „Akkzente“ hat zudem einen musikalischen „Brief an Corona“ zusammengestellt. Für die Zukunft soll dieser Kanal weiter bespielt werden. Für die Altenheime hat der Verein indes eine Musik-CD für die Senioren erstellt, da auch dort derzeit keine musikalischen Angebote möglich sind.

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