Behörden Corona: Kita und Schule in Willich geschlossen

Willich · Die Grundschule und die DRK-Kita Wekeln sind bis 22. März zu. Ein Vater von Kindern, die die Einrichtung besuchen, ist infiziert.

 In der DRK-Kindertagesstätte in Wekeln wurden am Mittwoch keine Kinder betreut. Die Kita ist auch nächste Woche noch geschlossen.

In der DRK-Kindertagesstätte in Wekeln wurden am Mittwoch keine Kinder betreut. Die Kita ist auch nächste Woche noch geschlossen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

In Willich blieben am Mittwoch die ersten Einrichtungen wegen des Coronavirus geschlossen. Die Türen an der Gemeinschaftsgrundschule Willich-Wekeln und an der DRK-Kindertagesstätte Wekeln sind bis 22. März zu. Das teilte der Kreis Viersen am Dienstag um 20.20 Uhr mit.

Es handelt sich um Einrichtungen, die die beiden Kinder eines Mannes aus Willich besuchen, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Die Kinder waren bereits am Dienstag zu Hause geblieben und sind als Kontaktpersonen ihres Vaters in Quarantäne. Die Familie wird vom Gesundheitsamt betreut. Über den erkrankten Mann in Willich hatte der Kreis Viersen bereits am Dienstag um 8.45 Uhr berichtet. Einzelheiten zum Umfeld des Mannes und möglicherweise folgenden Aktionen wurden in der Mitteilung nicht thematisiert.

Zur Anfrage, warum die Nachricht zu den Schließungen erst am späten Abend erfolgt, teilte der Kreis Viersen mit: „Bevor die Entscheidung zur Schließung einer Schule/einer Kita fällt, müssen die Umstände genau geprüft werden, das heißt, es muss ermittelt werden, wo und wann die Kinder, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten, mit Mitschülern Umgang hatten. So wurde für die betroffene Schule schließlich eine Teilschließung ausgeschlossen.“ Das örtliche Ordnungsamt stelle dann nach Rücksprache mit dem Kreisgesundheitsamt einen Ordnungsbescheid aus. Die Schulleitung und der Kita-Träger müssten zudem vor der Öffentlichkeit informiert werden.

Mitschüler und übrige Kita-Kinder nicht in häuslicher Isolation

Die übrigen Kita-Kinder und Mitschüler der Einrichtungen in Wekeln müssen nach Angaben des Kreises nicht in häuslicher Isolation bleiben. „Sie sollen aber die Kontakte zu anderen Personen reduzieren und darüber hinaus strengeren Hygieneregeln folgen. Das Gesundheitsamt stellt dafür ein entsprechendes Merkblatt bereit.“

Eine Teilschließung der Schule kam laut Krisenstab nicht in Frage, da sich die Kinder aller Klassen im Mittagsbetrieb „mischen“. Die Gemeinschaftsgrundschule Wekeln hat zehn Klassen. Ab Mittag wird dort Betreuung beziehungsweise Unterricht im Offenen Ganztag angeboten. Zum genauen Vorgehen der Schließung konnte die Stadt Willich am Mittwoch keine Angaben machen.

Die Gruppen der Kita seien im Alltag nicht strikt getrennt, so der Kreis. Daher hatte man sich auch dort für eine komplette Schließung entschieden. Träger der Kita ist der DRK-Kreisverband Viersen. Am Dienstagabend sei man über die Schließung informiert worden, so Detlef Blank, geschäftsführender Vorstand des DRK, auf Anfrage der WZ. Man habe eine Telefonkette in Gang gesetzt, durch die noch am Abend alle Eltern informiert werden konnten, sodass keine Kinder am Morgen in die Kita kamen. 70 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren besuchen die Einrichtung.

Morgens seien noch einige Eltern vor Ort gewesen oder hätten sich telefonisch gemeldet, um Fragen klären zu können. „Wir sind sehr dankbar für die gute Kommunikation mit den Eltern“, betonte Detlef Blank. Das helfe in dieser Situation sehr weiter.

Die Kreisverwaltung hatte weiterhin mitgeteilt, dass neben den Kindern des infizierten Mannes auch rund ein Dutzend Personen, die ebenfalls in direktem Kontakt zu ihm standen, für die kommenden vierzehn Tage in häusliche Isolation müssten. „Die Zahl der im Kreis Viersen in Quarantäne befindlichen Personen steigt dadurch auf 93 Personen“, so der Stand von Dienstagabend. Eine aktualisierte Version aus dem Kreishaus folgte am Mittwoch nicht mehr.

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