Cindy und die harten Kerle

Für den Auftakt der neuen Staffel „Comedy Grand Prix“ drehte die Berliner Stand-up-Komikerin mit Footballern.

Schiefbahn. „Ich werde Willich und vor allem Euch in der Sendung lobend erwähnen“, verspricht Ilka Bessin, 40, gelernte Köchin und Hotelfachfrau. Ilka wer? Mit diesem Namen können die wenigsten viel anfangen.

Dafür mit ihrem Künstlernamen: Cindy aus Marzahn, die nach ihrem Auftritt bei „Wetten dass. . .“ zurzeit wohl bekannteste deutsche Stand-up-Komikerin. Die Berlinerin drehte Montagabend auf dem Sportplatz in Schiefbahn. Im Nu hatte sie 40 neue Fans: Footballer der Schiefbahn Riders.

„Eigentlich wollten wir ab heute ein paar Wochen Pause einlegen“, sagte Olaf Meyer, Trainer des Football-Teams. Die Saison ist gerade zu Ende gegangen, die Riders schafften als Aufsteiger überraschend den zweiten Platz in der Verbandsliga.

Da kam der Anruf der Münchener Produktionsgesellschaft Constantin Entertainment. Man wolle mit den Sportlern einige Filmaufnahmen machen. Die ließen sich nicht zweimal bitten: Fast das gesamte 41-köpfige Team plus Cheerleader kamen zu dem Sondertraining.

70 Schaulustige waren ebenfalls zur Stelle. Sie standen auf dem Wall, 50 Meter vom Dreh entfernt. Produktionsleiter Thorsten Siewert hatte gebeten: „Bitte stellen Sie sich unter die Bäume, damit wir hier in Ruhe drehen können und auf den Filmausschnitten später nicht Zuschauer, die mit ihren Handys fotografieren, zu erkennen sind.“

Nach dem Aufwärmen hatte Kameramann Jan Kreutz eine besondere Bitte an die Spieler: „Ich mache gleich Aufnahmen in einem Pulk von Spielern, von daher wäre es gut, wenn ihr mich dabei nicht aus Versehen umhauen würdet. . .“

Für den Dreh zum Auftakt einer neuen Show-Staffel (siehe Kasten) hatten sich die Verantwortlichen die Begegnung von Cindy aus Marzahn mit den körperlich robusten Footballspielern überlegt. Die robuste Primaballerina des Klamauks lief dazu selbstverständlich in ihrem pinken Jogging-Anzug auf.

Schnell hatte sie durch ihre Natürlichkeit die Footballer auf ihrer Seite. Nach einigen gewollten Erpressungsversuchen und Überredungskünsten schallte es ihr von den Jungs entgegen: „Wir lieben Cindy aus Marzahn. . .“

Spiel- und Raufszenen mussten einige Male wiederholt werden. Nach zwei Stunden war alles im Kasten. In Schiefbahn war’s am Abend frisch: „Ein heißer Tee wäre jetzt ganz gut“, sagte Cindy in den Schminkpausen.

„Es wäre schön, wenn wir einige Eintrittskarten für die Studio-Shows bekommen könnten“, wünschten sich einige Footballer. Wenn‘s weiter nichts ist. „Es hat mit Euch großen Spaß gemacht“, sagte Cindy — ehe sie sich umzog und wieder in eine ganz normale Berlinerin verwandelte.

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