Lokale Wirtschaft Gartencenter Pötschke: Insolvenzverfahren eröffnet

Willich/Krefeld · Erneut gibt es Probleme mit dem Willicher Betrieb. Die Sanierungsaussichten sind aber positiv.

 Das Insolvenzverfahren wurde im Krefelder Amtsgericht eröffnet.

Das Insolvenzverfahren wurde im Krefelder Amtsgericht eröffnet.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Regale sind voll mit Zimmerpflanzen. Online gibt’s Reklame für Gartensitzmöbel und Grüne-Daumen-Tipps im Februar.  Im Betrieb des Gartencenters Pötschke, Büttgener Straße, läuft für Kunden und Mitarbeiter alles wie gewohnt weiter. Das betont Geschäftsführer Hans Markus Jungbluth auf Anfrage der WZ. Nichts zu spüren davon, dass das Amtsgericht Krefeld am 21. Januar ein Insolvenzeröffnungs-Verfahren über das Vermögen der im Handelsregister des Amtsgerichts Krefeld eingetragenen Gärtner Pötschke Gartencenter GmbH & Co. KG angeordnet hat. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Claus-Peter Kruth (Düsseldorf) bestellt.

Warum dieser Schritt? Dazu äußert sich Geschäftsführer Jungbluth nicht. Er verweist an Kruth. Dessen Kommunikationsberater richtet der WZ aus, dass Anwalt Kruth und sein Team derzeit vor Ort in Willich seien, um die wirtschaftliche Ausgangslage des Unternehmens zu prüfen. „Jetzt geht es zunächst vor allem darum, den Geschäftsbetrieb des Unternehmens zu stabilisieren und eine Fortführungslösung zu finden“, heißt es in einer Mitteilung des Kommunikationsberaters. Der Insolvenzverwalter erklärt zudem, dass die Löhne und Gehälter der elf Beschäftigten bis einschließlich März über das Insolvenzgeld gesichert seien.

Seitens der Düsseldorfer Kanzlei wird zudem herausgestellt, dass man für das Gartencenter Pötschke die Sanierungsaussichten als positiv bewertet. Zudem sei die Investorensuche bereits angestoßen. Ferner sei der Online-Shop der Firma nicht vom Insolvenzverfahren betroffen.

2015 war Pötschke schon
einmal im Insolvenzverfahren

Vor vier Jahren stand das Willicher Unternehmen schon einmal vor der Insolvenz. Der Neusser Wirtschaftsprüfer Jörg Wisbert hatte damals seinem Mandanten, „einem im Kern gesunden Unternehmen“, den Gang zum Insolvenzgericht empfehlen müssen. „Wir haben auf Anraten von Experten die Reißleine gezogen. Von einer Pleite kann keine Rede sein“, so Geschäftsführer Jungbluth 2015. Dem Gartencenter Pötschke fehlten damals nach dem Scheitern eines Grundstücksverkaufs 2,9 Millionen Euro. Zwei Tage vor Fristablauf konnte der Insolvenzantrag zurückgezogen werden. „Die Firma steht auf soliden finanziellen Beinen, ist entschuldet, geht gestärkt aus der abgewendeten Insolvenz hervor“, so Jungbluth damals. Ein auswärtiger Investor hatte das Grundstück der Firma für 2,6 Millionen Euro gekauft.

(Ree/tkl)
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