CDU: Erst Streit, dann Rücktritt

Horst von Brechan sah sich mit Vorwürfen konfrontiert. Wird Helmut Drüggen sein Nachfolger?

Tönisvorst. Beim diplomatischen Dienst hätte er nicht anfangen können, dafür war sein Ton häufig zu rau. Wenn der Tönisvorster CDU-Fraktions-Chef Horst von Brechan in knurrigem Ton seine Parteifreunde ansprach, dann war klar: Diskussion beendet. Diese Auftritte gehören der Vergangenheit an. Am Montag erklärte von Brechan seinen Rücktritt zum 30. April. Bevor er allerdings sein gut vorbereitetes Statement abgeben konnte, kam’s zu einem Eklat. Peter Joppen hatte von Brechan quasi aufgefordert, zurückzutreten.

Was war geschehen? Ein Streit um die Verteilung von Geld im Partnerschaftskomitee war vorausgegangen. Im Zuge dessen hatte von Brechan seinem Parteikollegen Peter Joppen über seine Rechtsanwälte angeschrieben und ihn aufgefordert, sich zu erklären. „Die Art und Weise, so miteinander umzugehen, ist nicht in Ordnung“, hatte Joppen bei der Fraktionssitzung betont. Der folgende Disput sei im Ton verbindlich, aber ziemlich hart geführt geführt worden, war anschließend zu hören. Er gipfelte schließlich in der Forderung nach Veränderungen an der Fraktionsspitze, also praktisch dem Rücktritt. Aus Richtung Parteispitze wurde vorgeschlagen, beide sollten ein klärendes Gespräch führen.

Dann schritt der Noch-Fraktions-Chef zu seiner Abschieds-Erklärung. Er habe den Mai-Termin, nämlich seinen 70. Geburtstag, immer angekündigt. „Der Haushalt und andere wichtige Entscheidungen sind unter Dach und Fach“, so von Brechan. Er werde allerdings weiter sein Ratsmandat wahrnehmen.

Der gebürtige Krefelder war 1994 in den Tönisvorster Stadtrat gewählt worden, zwei Jahre später übernahm er den Fraktionsvorsitz von Heiner Bergerfurth. In seine Amtszeit fiel die Bebauung der ehemaligen Parkpalette, auf der heute der Rewe-Supermarkt steht. Auch an der Renovierung und der Erweiterung der Katholischen Grundschule war er beteiligt. Nicht durchsetzen konnte er sich mit seiner Vorstellung, das Altenheim in Vorst an der Süchtelner Straße zu bauen. Auch die Idee, in der Huverheide ein Gewerbegebiet einzurichten, kam nicht durch.

Zurück zum Rücktritt: „Der 30. April eignet sich optimal, um den Staffelstab an meinen Nachfolger zu übergeben“, betonte der Noch-69-Jährige. Das soll schon am kommenden Montag geschehen. Als Nachfolger war zunächst immer wieder Andreas Hamacher genannt worden. Favorit ist aber offensichtlich der bisherige Fraktions-Vize Helmut Drüggen. Der soll bekundet haben, er könne sich diesen Job vorstellen.

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