CDU: Auf der Suche nach einem Nachfolger für Geulmann

Die CDU Tönisvorst muss sich auf die schwierige Suche nach einem Nachfolger von Jörg Geulmann machen.

Tönisvorst. An Menschen, die dem Parteivorstand beratend zur Seite stehen wollen, mangelt es der Tönisvorster CDU nicht. An Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Jörg Geulmann möglicherweise dagegen schon. Geulmann hatte vergangene Woche erklärt, nicht mehr antreten zu wollen. Er stehe — wenn das gewünscht sei — beratend parat.

Doch was gibt das Personen-Inventar der Union her? Wie ist die partei-interne Stimmung? Wer wirft seinen Hut in den Ring. Unsere Redaktion hat sich umgehört.

Bislang möchte Beisitzerin Christiane Tille-Gander allenfalls noch eine beratende Funktion bekleiden. Auf die Frage, ob sie sich denn nicht den Chefsessel vorstellen könne, lacht sie laut. „Ich habe genug Arbeit und mache meinen Job als stellvertretende Bürgermeisterin sehr gerne. Nein, wirklich nicht.“ In der Vergangenheit hatte Tille-Gander zweimal gegen den später gewählten Parteichef Reinhard Maly kandidiert und beide Male verloren.

Ein Name fällt bei dieser Nachfolge-Diskussion ganz oft: Andreas Hamacher. Der EDV-Spezialist gilt als gut vernetzt, sitzt im Stadtrat und genießt bei vielen Parteimitgliedern hohes Ansehen. Aber wie das in der Politik oft ist: Zwangsläufigkeiten existieren nicht, Hamacher soll abgewunken haben. Möglicherweise, so war zu hören, werde er für den Job des Stellvertreters antreten.

Aber auch der Name eines gestandenen „Schlachtrosses“ wird genannt: Günter Körschgen. Bislang Beisitzer, könnte der Endsechziger sich einen Sprung in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden vorstellen. Warum dann nicht gleich ganz nach vorn? „Da habe ich mir keinerlei Gedanken drüber gemacht“, sagt Körschgen, der vor zehn Jahren schon mal Parteichef war. Das Vorsitzenden-Amt, so sagt er heute, sei eine Position für jüngere Leute. Außerdem: „Wir haben ja noch Zeit.“

Noch-Stellvertreter ist derzeit Helmut Drüggen. Der langjährige Leiter des Krefelder Ordnungsamtes ist gerade in den Ruhestand gegangen, hätte also Zeit. Bislang hatte der 64-Jährige sich nie in den Vordergrund gedrängt und wird dies wohl auch künftig nicht tun.

Ebenfalls abgewunken hat der Jurist Dominique Huth. Nach der bisherigen Vorstellung der Partei soll er Geschäftsführer werden. Auch Ratsherr Christian Rütten will nicht auf den Chefsessel, so war zu hören.

Was ist mit dem „ewigen Underdog“ Maik Giesen. Obwohl noch relativ jung, kann der St. Töniser als „Urgestein“ durchgehen. Mit seiner Kampfkandidatur für das Bürgermeisteramt hatte er gegen Thomas Goßen einen Achtungserfolg eingefahren, der ihm partei-intern allerdings nicht zugute kam. Dennoch: Rechnen muss man mit Maik Giesen immer.

In der Union hofft man, dass die Angelegenheit bis zur Jahreshälfte geregelt ist.

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