Projekt in St. Tönis „CampCorn“: Grüne lehnen Vorschlag ab

St. Tönis · (msc) Gegen den Vorschlag der Bürgerinitiative „CampCorn“ haben sich die Fraktionsmitglieder der Tönisvorster Grünen einstimmig ausgesprochen. Er sei nicht weitreichend genug, unterschätze die tatsächliche Kostensituation und lasse wesentliche Aspekte außen vor.

 Die Grünen unterstützen weiter das Campus-Projekt am alten Wasserturm.

Die Grünen unterstützen weiter das Campus-Projekt am alten Wasserturm.

Foto: Marc Schütz

„CampCorn“ fordert den Erhalt und die Sanierung des Schulzentrums Corneliusfeld für das Michael-Ende-Gymnasium und den Erhalt des Grünzugs am Wasserturm. Derzeit wird diskutiert, ob neben dem bereits beschlossenen Verwaltungsneubau auch ein neues Schulzentrum für beide weiterführenden Schulen, ein Forum und eine Sporthalle gebaut werden.

Bei der Initiative handele es sich um „die legitime Vertretung gezielter Interessen“, so die Grünen, es würden aber keine besseren Lösungen für die Gesamtentwicklung der Stadt aufgezeigt. „Uns scheint dieses Konzept nicht ausgereift und zu kurzsichtig. Mit einer Campus-Vision sollten auch Stadtentwicklungsziele verbunden sein, die über die Planung einer weiterführenden Schule hinausgehen“, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung. Man wolle „Synergien eines anstehenden Verwaltungsneubaus nutzen, mit dem Campus eine neue Mitte zwischen St. Tönis und Vorst errichten“ und „ein optimales Lernumfeld schaffen – ohne jahrelangen Baulärm und Containerlösungen – und zugleich für neuen, bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum sorgen“. Durch die Neuplanung der Altstandorte Cornelius- und Kirchenfeld könne mehr Fläche ent- als versiegelt und Klimaschutz durch Dach- und Fassadenbegründung sowie modernes, energetisches Bauen vorangetrieben werden, so die Grünen. Man werde die Campus-Idee am Wasserturm weiter unterstützen, so Jürgen Cox, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Grüne: Sanierung nicht automatisch günstiger als Neubau

Aus Sicht der Grünen konnten viele Argumente der „CampCorn“-Initiative entkräftet werden: So hatte das Michael-Ende-Gymnasium Bedenken bezüglich des pädagogischen Konzeptes geäußert. Die Verwaltung habe aber von Anfang an darauf hingewiesen, dass es sich bei der Visualisierung lediglich um ein Modell handele. Für die Grünen sei „es selbstverständlich, dass beim Bau einer neuen Schule sowohl Klassenräume als auch Sporthallen an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden“. Dass eine Sanierung kostengünstiger sei als ein Neubau, stimme nur dann, wenn man die Synergien des Neubaus nicht berechne, die auf Dauer eingesparten Energiekosten rausrechne, die Klimaziele der Stadt und das Gesamtkonzept mit den Möglichkeiten der Gegenfinanzierung außer Acht lasse, sagen die Grünen. Zudem sei unklar, was aus Sicht der Initiative mit der Gesamtschule geschehen solle. Es sei wichtig, dass Raumbedarf und Hallenplanung mit allen Beteiligten abgestimmt werden und die Bedenken der Schulvertreter und Vereine ausgeräumt werden, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Roland Gobbers.

(msc)
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