Workshops zum Campus-Projekt Unterschiedliche Meinungsbilder

Tönisvorst · In insgesamt elf Workshops werden die Vorschläge für das Campus-Projekt diskutiert. Das Michael-Ende-Gymnasium und die Rupert-Neudeck-Gesamtschule machten den Anfang.

 Die Ergebnisse der Workshops wurden als „graphic recordings“ optisch aufbereitet.

Die Ergebnisse der Workshops wurden als „graphic recordings“ optisch aufbereitet.

Foto: Stadt Tönisvorst

Nach der Online-Beteiligung und der Darlegung der Alternativen im Rahmen der Fraktionssitzung der CDU Tönisvorst geht die Debatte um das Campus-Projekt jetzt in elf Workshops mit einem ausgewählten Personenkreis aus dem Bereich der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen weiter.

Am Dienstag und Mittwoch durften die beiden Schulen — das Michael-Ende-Gymnasium und das Rupert-Neudeck-Gymnasium — unter Moderation des Kölner Büros post welters + partner mbB mit Lehrern und Schülern ihre Anregungen und Bedenken mit einbringen.

„Wir führen jeweils in die Diskussion ein. Dann folgt der Input seitens der Verwaltung, dann die Informationen aus der Online-Beteiligung von uns“, erläuterte  Joachim Sterl vom Büro den Verfahrensablauf. Danach erfolgte die Aufteilung in zwei Arbeitsgruppen der Schüler und Lehrer, wobei die Lehrer mit konkreten Aufgaben versehen auch selbst Leitfragen erarbeitetet, während es bei den Schülern eine moderierte Diskussion gab, gab er den Ablauf am Michael-Ende-Gymnasium wieder. 

„Es gibt immer drei große Themen: Die Vision für die Gebäude, für die Freifläche und für die Mobilität“, so Sterl. Der Diskussionsgegenstand sei der Neubau Campus, „wobei man auch nach rechts und links gucken kann. Die Beteiligten wissen, dass es Alternativen gibt.“ Das Kölner Büro bikablo setzte die Ergebnisse dann in sogenannte „graphic recordings“ optisch um.

Die Lehrer am MEG waren eher auf den Standort ausgerichtet, die Lehrer an der RNG hätten sich dem Campus vom Raum- und Gebäudekonzept her genähert. Bei den Gymnasiasten sei erkennbar gewesen, dass sie eher am Gebäudebestand hängen und Mängel nicht so wahrnähmen. Bei den Gesamtschülern standen eher die Defizite des eigenen Gebäudes im Vordergrund und weniger die emotionale Bindung. „Das war schon erstaunlich“, konstatierte Sterl.

Der Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg zeigte sich „sehr erfreut, wie man von der Art und Weise da zusammengearbeitet hat" — ob Schüler oder Lehrer, ob Michael-Ende-Gymnasium oder Rupert Neudeck-Gesamtschule. „Es war eine tolle Stimmung und konstruktiv von allen Seiten - von zustimmend bis kritisch-konstruktiv“, so sein Eindruck. Man habe eine Reihe kritischer Dinge beantworten können und gute Hinweise erhalten. Es seien viele gleiche Fragen aufgetaucht, die man wohl zu wenig kommuniziert habe, sagte Leuchtenberg.

Einer möglichen Tendenz in der Diskussion wolle er nicht vorgreifen, damit die anderen Gruppen unbelastet in die anstehenden Workshops gehen können. Den Vorwurf mangelnder Offenheit und Transparenz durch das Verfahren „lasse ich nicht gelten“, sagte der Bürgermeister. „Wir haben noch zwei Workshops mit Bürgern, die repräsentativ ausgewählt werden. Und wir machen den Workshop mit den Einwendern, laden die ein, dem dem Ganzen kritisch gegenüber stehen.“ Dazu komme noch die Diskussion auf einer Einwohnerversammlung. „Repräsentativer kann es nicht gehen, mit allen Bürgern darüber so zu reden.“

 Der Direktor des Rupert-Neudeck-Gymnasiums, Andreas Kaiser, zog ein positives Zwischenfazit. „Das ist gut gelaufen, sowohl die Lehrer als auch die Schüler haben sich mit großem Interesse und Engagement beteiligt.“ Es sei aber eine recht klare Tendenz erkennbar gewesen. „Es gab eine sehr, sehr positive Stimmung für den Neubau am Wasserturm und eine sehr kreative Beteiligung an der Entwicklung des Projekts“, fasste er die Gespräche aus seiner Sicht zusammen. Am Abend kamen jeweils zehn Vertreterinnen und Vertreter der Elternschaften beider Schulen zum Workshop zusammen. Die Workshop-Phase dauert insgesamt bis zum 12. März.

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