Es ist Dorfdisko in Willichs Partnerstadt Zogoré im Norden des westafrikanischen Burkina Faso. Knapp 200 Menschen tummeln sich auf der Tanzfläche, beschallt von einem besseren Kassettenrekorder, angeschlossen an einem Generator. Hier tanzen Frauen mit teils schlafenden Kindern auf dem Rücken, Jugendliche mit schiefen Käppis und Ältere gemeinsam unter einer Neonröhre.

Eine zweite Neonröhre ist am Eingang angebracht, hier muss der Eintritt, 100 CFA (umgerechnet 15 Cent), abgedrückt werden. Die Stromkabel laufen über die Tanzenden. Bei zwei Jugendlichen können Bonbons und Lutscher gekauft werden. Es sieht alles provisorisch aus. Vor der Dorfdisko tummeln sich Kinder und andere Jugendliche. Sie können sich den Eintritt wohl nicht erlauben.

Auch ein paar Marktstände haben sich vor der Disko, die sonst Platz bietet für das einzige Restaurant in Zogoré, aufgebaut. Im Licht von Petroleumlampen preisen die Händler ihre Ware an. Mit Getränken sieht man kaum jemand. Nur die Besserverdienden scheinen sich etwas Kühles leisten oder es anderen ausgegeben zu können.

Geflirtet wird auch in burkinischen Diskos. Zumindest die Dorfschönheit in ihrem europäischen Outfit mit Jeans und engem T-Shirt nippt andauernd an einer Cola. Das afrikanische Highlife, eine Musikrichtung, die Ähnlichkeit mit Reggae hat, schallt rhythmisch, fröhlich und trommelnd aus den zwei Boxen.

Wenn der Strom weg und damit auch die Musik aus ist, schwofen die afrikanischen Füße weiter. Ganz unbeeindruckt. "Es ist das Highlight des Tages", sagt ein Jugendlicher in gebrochenem Französisch. Zu Schule gehen tut der junge Mann nicht. Er hat heute auf dem Markt geholfen.