Bruce Willis stirbt sekundenschnell

Schräge Spielszenen beim Halbfinale der Impro-Battles der Jungen Schlossfestspiele.

Bruce Willis stirbt sekundenschnell
Foto: Reimann

Neersen. Der Titelverteidiger ist schon raus. Nein, hier ist nicht die Rede von der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, sondern von den Impro-Battles der Jungen Schlossfestspiele. Beim ersten Halbfinale am Montagabend zog der Vorjahressieger „Willicher Weltherrscher“ knapp gegen die „Anstalt Anrath“ den kürzeren. Damit konnte sich die „Anstalt“ für ihre Finalniederlage 2017 revanchieren.

Unter der Leitung von Schauspieler und Schauspiellehrer Sven Post geht dieser Nachwuchswettbewerb seit vier Jahren über die Bühne. Zu Beginn des Abends erläuterte er ausführlich, wie so eine „Battle“ überhaupt funktioniert. Seit dem Spätsommer des vergangenen Jahres hatten sich die Teams auf diesen Kampf um den Pokal für die vierte Schlossmeisterschaft im Improvisationstheater vorbereitet.

5, 4, 3, 2, 1 — nach kurzem Countdown ging es los mit den schnellen Spiel-Szenen, deren Inhalt das Publikum zuvor per Zuruf bestimmen durfte. Bei der Lied-Spielrunde etwa musste die „Anstalt“ ein Chanson aufführen, in dem der isländische Fußball-Schlachtruf „Huh“ ebenso vorkommen musste wie das Datum 29.11. (Geburtstag von Besucher Hans) und der Beruf Kanalreiniger. Und die „Weltherrscher“ stimmten einen Schlager mit dem Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, dem Namen Edith und dem Insekt Hornisse an.

Es war schon verblüffend und auf jeden Fall ganz schön lustig, wie es den Akteuren — die Teilnehmer der Jungen Schlossfestspiele sind zwischen 14 und 25 Jahre alt — immer wieder gelang, schräge Elemente zu einem meist stimmigen Ganzen zusammenzufügen. Egal, ob Bruce Willis in einer sekundenschnellen Neuauflage von „Stirb langsam“ von „Iron Man“ Tony Stark ins Jenseits befördert werden oder die ewig huldvoll winkende Queen von einem Frosch ins Bermuda Dreieck entführt werden sollte — es gab keine Vorgabe der Besucher, die nicht umgesetzt werden konnte. Und auch Strafpunkte, die es etwa für die Verwendung von Fäkal-Sprache gegeben hätte, blieben „Anstalt“ und „Weltherrschern“ erspart.

Am Ende gab’s begeisterten Applaus — und ein winziges Pünktchen mehr für die Anrather, die nun am kommenden Montag im Finale um den Pokal kämpfen dürfen. Ihr Gegner wurde gestern Abend im Halbfinale zwischen den „Schiefbahner Schattenwerfern“ und den „Neersener Schlossgeistern“ ermittelt. Das Finale im Ratssaal beginnt am 9. Juli um 19.30 Uhr. Karten gibt es unter Tel. 02154/949 132.

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