St. Tönis Beschwerden laufen ins Leere - Raser und Vandalen am Schulzentrum in St. Tönis

St. Tönis · Beobachtet wurden die Raser sie Anwohnern, die beklagen, dass ihre Beschwerden ins Leere laufen. Die Auto-Poser kämen teilweise von weit her, außer Nummernschildern mit VIE und KK sehe man auch Kennzeichen aus Krefeld, Essen und Duisburg.

 Personen, die mit Autos protzen und sich damit kurze Rennen liefern, beobachten Anwohner am Corneliusfeld nach eigenen Angaben regelmäßig.

Personen, die mit Autos protzen und sich damit kurze Rennen liefern, beobachten Anwohner am Corneliusfeld nach eigenen Angaben regelmäßig.

Foto: privat

. Während die paar Obdachlosen erst vom Rathausplatz, dann vom Wilhelmsplatz bereits Thema im Stadtrat waren und auch der Lärm, den betrunkene junge Leute am Pastorswall machen, immer wieder in der Politik thematisiert wurde, gibt es seit Jahren ein anderes Problemfeld, das zwar der Verwaltung bekannt ist, das aber nicht öffentlich thematisiert, geschweige denn gelöst wurde: Es geht um den Parkplatz am Schulzentrum Corneliusfeld und den angrenzenden Freizeitpark. Dort hat der Bauhof gerade wieder drei Bänke abgebaut, um sie zu ersetzen. Bürgermeister Thomas Goßen will dem Vandalismus nicht nachgeben, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Das Problem mit dem Parkplatz am Schulzentrum besteht seit ein bis zwei Jahren. Dieses Jahr sei es aber besonders schlimm, sagt ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Abends habe sich der Parkplatz zum Treffpunkt von jungen Erwachsenen entwickelt, die mit protzigen Autos ankämen, die Musik aufdrehen und „rumgröhlen“.

Eine andere Anwohnerin berichtet von getunten Autos, deren Fahrer sich auch schon mal Beschleunigungsrennen auf dem Parkplatz lieferten. Diese „Auto-Poser“ kämen teilweise von weit her, außer Nummernschildern mit VIE und KK sehe man auch Kennzeichen aus Krefeld, Essen und Duisburg. Mal seien die Autos nur eine halbe Stunde da, mal länger. Wochentags fingen die Treffen um 18 bis 19 Uhr an, dann wieder gegen 22 oder 22.30 Uhr, gern aber auch um 1 Uhr. Auch um 2 Uhr habe es schon mal Motorengeheul gegeben.

Vor ein paar Monaten waren zwei Polizeibusse da, Anwohner wollen eine Festnahme beobachtet haben. Erzählt wird auch, dass Autos kommen, die Fahrer ausstiegen und Geld gegen Briefe tauschten und dann wegführen. Dabei handele es sich auch um Porsche 911 und getunte Mercedes-Benz.

Als sich die Situation entwickelte, wurden Anwohner im Rathaus vorstellig. Sie hatten Unterschriften gesammelt und lieferten Fotos von Schildern aus Baden-Württemberg, die Parkplätze von Schulgeländen nicht mehr als öffentliche Verkehrsfläche ausweisen und somit die Stadt ein Hausrecht ausüben kann.

Die Betroffenen haben unzählige E-Mails und Briefe an die Stadt Tönisvorst geschickt. Doch inzwischen haben viele resigniert. Sie fühlen sich vom Ordnungsamt nicht wirklich ernst genommen und würden wie Querulanten behandelt. Ein Anwohner erzählt, er habe vor zwei Jahren einen Termin beim Bürgermeister gehabt. Danach habe der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) kurzfristig verstärkt Präsenz gezeigt. Wenn er auftaucht, wird die Musik ausgemacht oder leiser gestellt – bis die städtischen Beschäftigten weg sind. Warum die Autofahrer nicht des Platzes verwiesen werden, erschließt sich den Anwohnern nicht.

Ein Anwohner schreibt: „Beschwert man sich bei der Stadt, reagiert man dort genervt bis überhaupt nicht. Wenn der KOD gerufen wird, werden diese nur sehr zögerlich tätig, weil ja gerade nichts laut ist.“ Die Kommunikation mit dem Bürger sei mehr als mangelhaft. Es gebe nicht mal eine Rückantwort.

Früher wurde oft mit der schwierigen Personalsituation des Ordnungsdienstes argumentiert, oder, dass der frühere Fachbereichsleiter Wolfgang Schouten in den Ruhestand gehe. Der Hinweis, über den Notruf der Feuerwehr die Leitstelle anzurufen, ist für viele Bürger eine große Hemmschwelle. Schließlich sei die Leitstelle mit Notfällen gut beschäftigt. hb

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