Krankenhaus-Landschaft Bertelsmann-Studie und St. Tönis

St. Tönis · Zahl der Kliniken reduzieren? Dazu die Reaktion von Michael Wilke von den Alexianern.

 Das Krankenhaus Maria-Hilf der Alexianer Krefeld GmbH verfügt an der Hospitalstraße in St. Tönis zurzeit über 62 Betten.

Das Krankenhaus Maria-Hilf der Alexianer Krefeld GmbH verfügt an der Hospitalstraße in St. Tönis zurzeit über 62 Betten.

Foto: Lübke, Kurt (22345684)/Lübke, Kurt (kul)

Eine Reduzierung der Kliniken von 1400 auf 600 sei für die verbleibenden Häuser eine Verbesserung, aus der Klinik und Patienten Vorteile ziehen könnten. Weil mehr Geld für Ausstattungen und Personal zur Verfügung stehe. Das sagt eine aktuelle Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. Doch wird das auch vom Maria-Hilf in St. Tönis so gesehen? Die WZ hat bei Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, nachgefragt.

„Die These der Reduzierung an sich kann man nicht singulär betrachten, ohne sich im Vorfeld die erforderlichen Rahmenbedingungen anzuschauen“, sagt Wilke. Die Bertelsmann-Studie wolle das Problem unter anderem dadurch lösen, dass man fünf Millionen Patienten jährlich aus dem stationären in den ambulanten Sektor verschieben will. „Dieser Aufgabe ist der ambulante Sektor im derzeitigen Zustand überhaupt nicht gewachsen.“ Wilke sieht in der Region, „wie in jedem anderen Ballungsgebiet in Deutschland auch, einen gewissen Anpassungsbedarf. Im Maria-Hilf sei die derzeitige Auslastung überdurchschnittlich hoch. Weshalb ein Mehrbedarf an Betten im Moment kaum zu befriedigen sei.

Die These, dass es nach einer Reduzierung mehr Personal und eine bessere Ausstattung für die anderen Häuser geben könnte, bestätigt der Regionalgeschäftsführer. Doch es würden sich dann auch die Aufgaben steigern. Ob sich dadurch das Verhältnis Personal/Patient verbessere, wäre erst dann zu beweisen.

Laut Wilke kommen die Maria-Hilf-Patienten in Krefeld und St. Tönis „im Wesentlichen aus dem lokalen bis regionalen Bereich, also aus Städten und Regionen, die bis zu zehn Kilometer entfernt sind“. Das Krankenhaus Krefeld sei besonders spezialisiert auf die interdisziplinäre Altersmedizin, die Vernetzung von Innerer Medizin, Neurologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie. Regionalgeschäftsführer Wilke: „Auch wenn unsere Krankenhäuser in Krefeld und Tönisvorst mit den somatischen, psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken und Zentren „Stützapparat und Herz“ darstellen, erhält die Alexianer Krefeld GmbH durch die Verbindung aller Aufgabenfelder ihr Gesicht und Profil, deshalb muss das gesamte Leistungsspektrum betrachtet werden.“

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