Bekenntnis zu Festspielen

Die CDU will das Theater langfristig erhalten. Fachleute sollen aber nach möglichen Verbesserungen suchen.

Willich. Rund zwei Stunden hat die CDU-Fraktion über die Zukunft der Neersener Freilichtbühne diskutiert. Am Ende gab es einen klaren Beschluss: „Wir wollen die Festspiele langfristig in ihrer jetzigen Form erhalten“, erklärte Fraktionschef Johannes Bäumges im Gespräch mit der WZ.

In den vergangenen Monaten hatten Äußerungen aus CDU-Kreisen eine ganz andere Richtung erwarten lassen. Mal brachte Parteivorsitzender Uwe Schummer eine Zusammenarbeit mit den Brüggener Theaterfestspielen ins Gespräch, dann war davon die Rede, anstelle des eigenen Ensembles eine Tourneetheatertruppe auftreten zu lassen. Ziel war es stets, der finanziell angeschlagenen Stadt viel Geld zu sparen.

„Dann könnte man auch einen Bus bestellen, der zum Schauspielhaus nach Düsseldorf fährt“, sagt dazu der Unternehmer Conrad Kriwet. Der Geschäftsführer der Willicher Firma „Klartext“, die sich im Bereich Messen und Veranstaltungen engagiert, war Gast der CDU-Fraktion, um aus Sicht eines Sponsors über die Festspiele zu berichten. Was er zu sagen hatte, so erklärte der Kulturausschuss-Vorsitzende Franz Auling anschließend, habe viele beeindruckt.

„Schützenfeste gibt es überall. Die Festspiele sind etwas ganz Spezielles“, betonte Kriwet. Auch er selbst als Düsseldorfer habe nicht sofort erkannt, dass in Neersen „keine Provinzgeschichte“ geboten werde, sondern etwas, auf dass man als Willicher stolz sein könne.

Als Sponsor profitiere er von den Kontakten, die man dort knüpfen könne. „Ich möchte daher auch andere Unternehmer dafür gewinnen, sich zu engagieren.“ In diesem Punkt könne man bei den Festspielen noch sehr viel mehr als bisher erreichen.

Mit möglichen Verbesserungen hat sich auch die CDU beschäftigt. „Wir wollen drei Bereiche anschauen lassen: Organisation, Inhalt und Außendarstellung“, so Bäumges. Wie Franz Auling ergänzte, soll diese Bewertung durch externe Fachleute vorgenommen werden. Ziel müsse es sein, den Festspielen durch die Verbesserung von Gastronomie und weiteren Angeboten noch mehr „Eventcharakter“ zu verleihen.

Schon in der nächsten Sitzung der Zukunftswerkstatt sollen dazu die Weichen gestellt werden. „Bis Ende September sollen die Ergebnisse vorliegen, damit wir Entscheidungen treffen können“, sagt Auling. Es sei nicht das Ziel, der Intendantin inhaltlich reinzureden.

Hans Kothen, Vorsitzender des Festspielvereins, freut sich über das Bekenntnis der CDU-Fraktion zu den Festspielen: „Das tut gut und ermutigt.“ Gegen eine sachliche Überprüfung von außen, was man noch verbessern könne, sei nichts einzuwenden.

In der Fraktionssitzung bekam Kothen, selbst lange CDU-Ratsherr, ein weiteres positives Signal: Er konnte zehn neue Mitglieder für den Festspielverein gewinnen. Darunter Fraktionschef Johannes Bäumges — und Bürgermeister Josef Heyes.

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