Beim Ortstermin nur ruhige Jugendliche am Wekelner See getroffen

Schon seit 2011 gibt es Diskussionen um die verbotenen Treffen am Rande des Neubaugebiets Wekeln. Nur polizeiliche Sanktionen könnten diese verhindern.

Beim Ortstermin nur ruhige Jugendliche am Wekelner See getroffen
Foto: Archiv

Willich. Die Willicher Verwaltung hat kaum Handlungsmöglichkeiten, um zu verhindern, dass sich junge Leute bei schönem Wetter rund um den Wekelner See versammeln. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses informierten die Sozialdezernentin Brigitte Schwerdtfeger und die Geschäftsbereichsleiterin Susanne Kamp über den Stand — als Reaktion auf eine Anfrage der SPD.

Die Streetworkerin Marion Tank sei an einem Samstag „zu einer geeigneten Zeit“ — um 21.30 Uhr — an dem See gewesen. Da das Wetter nicht so gut gewesen sei, habe sie nur zwei kleinere Gruppen angetroffen, die aber unauffällig gewesen seien. Tank habe zudem mit einer Anwohnerin gesprochen, die sich aber nicht belästigt gefühlt habe. Sie habe die jungen Leute angesprochen und ihnen Mülltüten gegeben — daraufhin hätten sie auch Ordnung geschaffen.

Susanne Kamp, Leiterin des Geschäftsbereichs Jugend und Soziales

Möglichkeiten, die Jugendlichen zu anderen Stellen zu leiten, sieht Kamp nicht, denn denen gefällt genauso wie anderen Bürger das Areal: „Die Attraktivität des Sees ist extrem hoch, dagegen können wir nicht anstinken.“ Allerdings wolle die Verwaltung mit Leitern der Jugendfreizeitzentren wieder an den See kommen und den jungen Leuten Alternativen bekannt machen.

Dennoch ist der „Wekelner See“ kein öffentlich zugängliches Gelände — aber es könnten nur polizeiliche Sanktionen greifen. Ingo Hoppermann, für die Kreispolizei Viersen beratendes Mitglied im Ausschuss, erklärte die Abläufe und Eskalationsschritte von der Ordnungswidrigkeit bis zum Hausfriedensbruch. Letztere sei eine Straftat und eine polizeiliche Maßnahme müsse von der Stadt beantragt werden, „aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das hier im Ausschuss machen müssen“, so Hoppermann.

Kamp sagte, die Stadt könne das Phänomen nicht auflösen, sondern nur unbequem machen über Sanktionen. Bettina Nossek (CDU) sagte, es sei rechtlich unmöglich, Mülleimer auf dem Gelände zu installieren. Sie sprach sich für den Einsatz der Streetworker aus.

Der Ausschussvorsitzende Dietmar Winkels (SPD) berichtete, seine Partei sei mit einer größeren Gruppe am 5. Mai abends am See gewesen und habe nur ruhige, freundliche Jugendliche angetroffen. djm

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