Begegnungsstätte Schiefbahn: Keine Langeweile für Senioren

Seit einem Jahr ist die Begegnungsstätte in Schiefbahn in Trägerschaft der Caritas. Die zieht ein positives Fazit.

Schiefbahn. Langeweile dürfte für Schiefbahner Seniorinnen und Senioren kein Thema mehr sein — zumindest seit einem Jahr. Damals hatte die Caritas die Trägerschaft für die Begegnungsstätte an der Hochstraße im alten Rathaus übernommen. Einrichtungsleiterin Marita Gentsch zieht nach zwölf Monaten eine überaus positive Bilanz. „Wir hatten im ersten Jahr rund 6000 Besucher, damit sind wir sehr zufrieden“, sagt sie.

Wie hoch waren denn die Besucherzahlen unter der Trägerschaft der Stadt? „Ich kenne sie, möchte sie aber nicht sagen“, erklärt die 60-Jährige. Die Caritas habe von Anfang an wert darauf gelegt, dass die Senioren aktiviert würden, sie sollten sich nicht passiv „bespaßen“ lassen.

In diesem Sinne ein voller Erfolg: 22 Ehrenamtler kümmern sich derzeit um die Senioren — und es könnten ruhig noch ein paar mehr sein. Sehr beliebt ist das Gedächtnistraining. Was fehlt, ist jemand, der sich zutraut, eine dritte Gruppe zu leiten. Marita Gentsch sichert eine gründliche Schulung zu.

Wie sehr es sich lohnen kann, sich in der Begegnungsstätte ehrenamtlich zu engagieren, hat Helga Sarbinowski erfahren. Die 66-Jährige macht sich beim Frühstückstreff nützlich, der jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat ab 9 Uhr stattfindet.

Die Seniorin aus Castrop-Rauxel, die vor zwei Jahren zu ihrer in Schiefbahn lebenden Tochter gezogen war, hat sich dank der Begegnungsstätte schnell einen neuen Bekanntenkreis aufgebaut. Außerdem macht es ihr Spaß, mit Gleichgesinnten etwas zu unternehmen. Ganz in diesem Sinne macht Helga Sarbinowski noch bei der Wandergruppe mit.

Wer will, kann von morgens bis abends aktiv sein. Am Beispiel des Montags wird deutlich, wie facettenreich das Angebot ist: Los geht’s mit Acrylmalerei, es folgen Gedächtnistraining, Sitzgymnastik, Englisch für Anfänger, Englisch für Fortgeschrittene und Canasta, bevor dann um 15 Uhr das Klön-Café öffnet.

Marita Gentsch freut sich immer, wenn auch Jüngere in die Begegnungsstätte kommen. So hat sich donnerstags eine Nähgruppe etabliert, zu der neben Seniorinnen auch Frauen zwischen 30 und 40 Jahren gehören. Besondere Angebote sind erfahrungsgemäß schnell vergriffen. Die Fahrt zur Floriade in Venlo ist komplett ausgebucht und für den „Italienischen Abend“ am 28. Februar liegen bereits zahlreiche Anmeldungen vor.

Ist Leiterin Marita Gentsch jetzt wunschlos glücklich? Nein: Die Wohnberatung werde kaum nachgefragt und die eine oder andere Aktivität könne sie sich schon noch vorstellen, zum Beispiel eine Rentnerband. Außerdem sei schade, dass es keine speziellen Parkplätze für die Besucher der Begegnungsstätte an der Hochstraße gebe.

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