Befragung: St. Tönis ist „okay“

Rund 400 Kunden haben sich zum Ortszentrum geäußert. Schlechte Noten gab es zum Teil für die Feste.

St. Tönis. „St. Tönis funktioniert. Es ist okay, aber es begeistert nicht.“ Auf diesen Nenner brachte Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, das Ergebnis einer Befragung von rund 400 Kunden zum St. Töniser Zentrum. Im Mertenshof wurden die Ergebnisse präsentiert.

Nach einem ersten Durchblättern war Stefan Robben, Vorsitzender des Werberinges, entsetzt, dass die eigenen großen Veranstaltungen bis auf Cityfest und Weihnachtsmarkt nicht gut bewertet wurden. Robben: „Ganz erschreckend finde ich, dass sich etwa 50 Prozent der Händler kritisch dazu geäußert haben.“ Robben kündigte an, die Menge der Veranstaltungen zurückzufahren.

Eingangs erklärte IHK-Geschäftsführer Andree Haack, dass St. Tönis im Vergleich zu Alt-Willich (dort hatte es eine ähnliche Befragung gegeben) über mehr Einzelhandelsflächen und allgemein über eine relativ hohe Kaufkraft verfügt. Die zentrennahe Ausstattung mit Parkplätzen sei gut, die Erreichbarkeit könnte ebenso wie die Zahl der Einzelhändler besser sein. Haack: „Sie haben ein schönes Städtchen, stellen Sie es mehr in den Vordergrund.“ Wobei er sich u.a. nicht so viele unterschiedliche Lampentypen, eine einheitliche Pflasterung und eine bessere Beschilderung des Ortskerns wünschte.

Die Mehrzahl der Befragten kommt in die Innenstadt, um Lebensmittel einzukaufen, Bank- oder Postgeschäfte zu erledigen. 240 vermissten einen Baumarkt, viele andere wünschen eine größere Auswahl des Sortiments. Rund 36 Prozent würden ihren Freunden einen Besuch in St. Tönis empfehlen — in Willich waren es 23 Prozent.

87 Prozent der Händler erklärten, ihre Geschäfte auch in den nächsten Jahren führen zu wollen. Zu einheitlichen Öffnungszeiten ist ein Drittel nicht bereit. Ottersbach riet ihnen, positiver über St. Tönis zu reden: „Kritik ja, aber bitte intern.“

Was ist den Kunden wichtig? Hier nannte Ottersbach die Top 3: Sauberkeit, Sicherheit und Freundlichkeit des Personals.

Viel Lob gab es für den Wochenmarkt, gewünscht wurden weniger, aber dafür qualitativ bessere Feste. Ottersbach riet den Verantwortlichen: „Schärfen Sie Ihr Profil, verbessern Sie die Werbung, überarbeiten Sie das Veranstaltungskonzept und sorgen Sie mit dafür, dass St. Tönis nicht im Niemandsland der Beschaulichkeit verschwindet.“ Von der Stadt forderte er ein Einzelhandelskonzept und eine Stärkung der Außen-Gastronomie.

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