Baustelle Westring: Lebensgefahr

Ordnungsamtsleiter will gegen Autoverkehr nun rigoros vorgehen.

St. Tönis. „Wir kämpfen hier um unser Leben. Manche Autofahrer steuern ihre Pkw bis einen Meter an unseren Bagger heran und lassen uns nicht weiter arbeiten. Sie glauben wohl, dass sich der Bagger für sie in Luft auflösen müsste.“ Diese Klage hat der Tönisvorster Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten Montagmittag von Hamelmann-Mitarbeiter Hans-Georg Scheufens, Leiter der Kanal-Baustelle am Westring in St. Tönis, gehört.

Beide Männer haben sich am Dienstag wegen der besonderen und so nicht erwarteten Gefahrenlage ein zweites Mal an Ort und Stelle getroffen. Bereits am Freitag waren bei einer ersten großen Besprechung am Westring Klagen über den fortlaufenden Autoverkehr auf einer Spur vorbei am abgesperrten Baustellen-Graben laut geworden.

Schouten: „Wir werden nun härteste Maßnahmen ergreifen, um den Autoverkehr aus der Baustelle rauszuziehen. Die Bauarbeiter werden fast weggenagelt, das ist unvorstellbar. Und man kann uns nicht den Vorwurf machen, wir hätten die Baustelle nicht sorgfältig und umfänglich in Absprache mit dem Versorger NEW abgesperrt.“

Denkbar sei es, so Schouten, dass man eine Schranke installiere, die nur vom Linienverkehr, nicht aber von Pkw weggedrückt werden kann. „Der Linienverkehr darf an der Baustelle vorbeifahren.“ Mit den Linien 62 und 64 sowie dem Bürgerbus seien das aber stündlich nur sechs und nicht Dutzende Passagen wie zurzeit.

Nach dem ersten Bericht in der Samstagsausgabe der WZ hatten Anwohner online die Situation an der Baustelle kommentiert. Marion Weber hat beispielsweise beobachtet, dass „die umfangreiche Beschilderung zur Umfahrt der Baustelle kreuz und quer missachtet“ wird. Eigentlich sei die Verkehrsführung klar und deutlich durch Schilder geregelt und erklärt. „Es ist ein Lkw-Durchfahrtverbot erklärt, es ist eine Beschränkung der Geschwindigkeit erklärt, es sind gewohnte Verkehrswege zu Sackgassen erklärt.“

Schouten hat am Dienstag angekündigt, nun auch das Gespräch mit der Polizei zu suchen. Schon am vergangenen Freitag hatte der Ordnungsamtsleiter festgestellt: „So kann’s nicht bleiben.“

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