Bauen, Energie und Verkehr Willicher Straße in der Warteschleife

Tönisvorst · Die Kreuzung bleibt ein Sorgenkind. Neu: Stadt führt wieder Gespräche mit Tankstellen-Eigentümer am Westring.

 Unfallschwerpunkt und Kreuzung in schlechtem Zustand: Trotzdem gibt es kurzfristig im Bereich Willicher-/Benrader-/Dammstraße keine Neuplanung.

Unfallschwerpunkt und Kreuzung in schlechtem Zustand: Trotzdem gibt es kurzfristig im Bereich Willicher-/Benrader-/Dammstraße keine Neuplanung.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Geduld. Im Fachausschuss, in dem Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltbelange beraten, empfohlen und beschlossen werden, braucht man Geduld. Wenig geht von heute auf morgen, zumal kein Geld auf der hohen Kante liegt. Einige Themen aus der Mittwochssitzung im Überblick.

Einig sind Politiker und Verwaltung über den Zustand des Kreuzungsbereichs Willicher Straße/Dammstraße. Er ist miserabel. Die Unübersichtlichkeit ist für Verkehrsteilnehmer nicht ungefährlich. Die Polizei hat den Bereich in ihrer Statistik für 2018 als „neue Unfallhäufungsstelle“ ausgemacht: Zehn Unfälle sind demnach im Bereich der Kreuzung Willicher Straße/Dammstraße/Benrader Straße passiert. Vier Personen wurden schwer, drei leicht verletzt.

Was den Straßenbelag angeht, könne und werde man kurzfristig Abhilfe schaffen, sagte Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg am Dienstag. Weil aber mittelfristig in dem Kreuzungsbereich eine Kanalsanierung ansteht, sei es für eine Komplettplanung (denkbar wäre ein Kreisverkehr) zu früh. In den nächsten zwei Jahren werde sich nichts Grundlegendes tun. Friedenberg versicherte aber: „Wir halten es dort bis zur Kanalerneuerung sicher.“

Kurzer Nachtrag zum eigentlichen Tagesordnungspunkt, einem Bürgerantrag zur „Öffnung der Willicher Straße“. Die Öffnung wurde zum wiederholten Male einstimmig abgelehnt.

Zwei neue absolute Halteverbote im Pipper-Gebiet in St. Tönis

Kurzfristig werden Bürger mit Auto im Pipper-Gebiet diese Änderung spüren: Nach der Testfahrt durch Ordnungsamt und Feuerwehr sind zwei Engstellen ausgemacht worden, die im Alarmfall die Einhaltung der Hilfefrist von acht Minuten beeinträchtigen können. Die Verwaltung hat daher ein absolutes Halteverbot an zwei Stellen vorgeschlagen: Gerhart-Hauptmann-Straße, einseitig entlang der Grundstücke „Kardinal-Cardijn-Str. 1–7“ und an der Heinrich-Böll-Straße, einseitig entlang der Grundstücke „Am Düngelshof 20“ und „Heinrich-Böll-Straße 3“. Das bedeutet den Wegfall von bis zu zehn Parkplätzen. Der Ausschuss hat einstimmig zugestimmt. Und die Politik geht noch einen Schritt weiter: Die Verwaltung soll prüfen, ob im Bereich der Heinrich Böll-Straße eine Spielstraße deklariert werden kann. Dann wäre das Parken nur noch auf ausgewiesenen Flächen möglich. Die Politik verspricht sich davon in der Folge eine bessere Nutzung der Tiefgaragenplätze in dem Wohnviertel. Die sind ausreichend vorhanden, aber kostenpflichtig.

Last but not least gibt es Neuigkeiten zur ehemaligen Tankstelle im Bereich Zur Alten Weberei/Westring. Stadt und Eigentümer haben wieder das Gespräch aufgenommen. „Es ist die Einsicht zu erkennen, dass es so nicht weiter gehen kann“, so Jörg Friedenberg und Bürgermeister Thoams Goßen in der Bauausschuss-Sitzung. Seit Jahren liegt das Gelände brach. Es umgibt das Areal eine „dauerhafte Beschwerdesituation“, so formuliert es Goßen.

„Kleines Pflänzchen Hoffnung“ an Tankstelle Westring

Die Preisvorstellungen des Eigentümers seien bisher nicht diskutabel gewesen. In Bezug auf den oft genannten Schandfleck in St. Tönis ist nun laut Goßen von einem „kleinen Pflänzchen Hoffnung“ die Rede. Im Ausschuss wurde die „vorsichtige Prognose“ genannt: „Es geht weiter an der Stelle.“ Zurzeit befinde sich die Stadt mit dem Eigentümer im Austausch über ein Konzept, das allerdings noch nicht spruchreif sei, so Goßen. Er bat noch um einige Wochen Geduld. Die Chance zur Veränderung zur optischen Veränderung der Altlastenfläche wolle man ergreifen. Wohnbebauung sei aber nicht das, was man machen könne, so viel steht fest. Sobald Konkreteres zu berichten sei, so Goßen, gehe man mit einer Vorlage in den Planungsausschuss. Dort erörtert man dann auch den Bürgerantrag, ob die Tankstelle „an diesem Standort abgerissen werden kann und dieser Standort einer neuen Nutzung zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zugeführt werden kann“. Bald Blumen statt Beschwerden? Im Ausschuss bleibt man am Ball.

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